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Milo Manara - Jolanda De Almaviva - Manara Werkausgabe Band 14
Buchinformation
Manara, Milo - Jolanda De Almaviva - Manara Werkausgabe Band 14 bestellen
Manara, Milo:
Jolanda De Almaviva -
Manara Werkausgabe Band
14

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(Bücher frei Haus)

In den Siebziger Jahren brach der Markt für erotische Comics zusammen, weil die Produktion von Videocasetten, die Nachfrage danach drastisch reduzierte. Die spielerische Erotik und eher sanfte Pornographie am Kiosk wurde durch die visuelle Darstellung reiner sexueller Mechanik ersetzt und läutete damit wohl auch das Zeitalter der Hardcore Pornos ein. In diesem Kontext ist die Publikation der Abenteuuer der Jolanda de Almaviva, eine Figur inspiriert durch Senta Berger zu sehen und zu bewerten, denn, um mit dem neuen VHS-Genre mithalten zu können musste schneller und wohl auch brutaler produziert werden. Die Darstellunge des weiblichen Körpers rückte also auch in den Fumetti (ital. Für: Comics) vor den Inhalt, denn für dessen Konstruktion verblieb immer weniger Zeit. Die von Roberto Renzi, Gaburro & Gramegna entworfene Geschichte ist teilweise sogar eine unverhüllte Kopie eines in jener Zeit sehr prosperierenden Non-Erotic Comics, nämlich Hal Foster’s Prinz Eisenherz. Die unverblümte Kopie der berühmten Krakenszene im Verlies, die Namen Boltar und Mordred (hier: Modred) aus Hal Fosters Meisterwerk und viele andere Details zeigen vielleicht nicht unbedingt vom Einfallsreichtum der Autoren, tun den Zeichnungen des Italieners Milo Manara aber natürlich keinen Abbruch.
Sex und Gewalt
Die Geschichte um Jolanda, deren Episoden zwischen 1970 und 1974 publiziert wurden erzählen exotisch-erotische Piraten- und Freibeuterabenteuer lange bevor es einen Captain Jack Sparrow gab. Jolanda selbst, die Tochter des „Corsaro Nero“ (Schwarzen Korsars), entwickelt von Emilio Salgari, wird auf ihrer Reise nach Maracaibo von Piraten entführt und verliebt sich in den Leutnant Jean Lafayette, der sie bald aus den Händen ihrer Entführer befreit, würde nicht sie selbst ihm zuvorkommen. Denn Jolanda ist eine sehr schlagkräftige Ausgabe einer brünetten Schönheit, die auch vor brutaler Gewalt nicht zurückschreckt und auch sonst sehr sportlich ist. In einer Szene taucht sie etwa unter dem Bauch zweier Schiffe hindurch (ebenfalls bei Prinz Eisenherz abgeschaut), um auf der anderen Seite wieder aufzutauchen und einen ihrer Bewacher hinterrücks ins Wasser zu werfen. Auch ihre Gefährtinnen, die Zwillinge, sind nicht gerade zimperlich, was ihren Umgang mit dem starken Geschlecht angeht. Jolanda wiederum setzt sich keck auf ein Kanonenrohr und gibt Feuerbefehl, den eines der berühmten Seegefechte aus Hal Fosters Abenteuern wird hier ebenfalls schamlos kopiert. Schamlos ist natürlich auch die Darstellung des weiblichen Körpers, dessen Rundungen immer wieder von der eigentlichen Handlung ablenken und den Leser immer wieder von der Richtung der abgefeuerten Kugeln abschweifen läßt. Dass Boltar allerdings zum Gehilfen „Modreds“ weicht ziemlich von der offensichtlichen Plotvorlage des Prinzen aus Thule ab. Dass im Vorwort der vorliegenden Werkausgabe mit keinem Wort auf die offensichtliche Kopie eingegangen wird schmeichelt den Autoren sicherlich, aber bei Manara geht es ohnehin um die Mädchen und die machen in jeder seiner Illustrationen ohnehin eine gute Figur.

Milo Manara
Jolanda De Almaviva - Manara Werkausgabe Band 14
180 Seiten, Hardcover, Original-Storys: Jolanda De Almaviva - Tochter der See
Paninicomics
29,99 €

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2014-10-26)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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