Der kleine Bär Martin macht mit seinen Eltern bei den verschiedensten Gelegenheiten die Erfahrung, dass sie ihn für manches zu klein und für wiederum anderes zu groß halten. Für die Babyflasche ist er zu groß, für das Essen mit Messer und Gabel zu klein. Für das Festhalten an seinem Kuscheltier ist er zu groß, für Papas Handy zu klein. Und so macht er viele Erfahrungen. Das macht ihn unglücklich und er beschließt, dass es so nicht weitergehen kann. Martin dreht den Spieß um.
Als sein Vater nicht an das oberste Regal seines Bücherschranks kommt, sagt er ihm, er sei zu klein. Und als er seine Mutter dabei beobachtet, wie sie einen Finger ins Marmeladenglas steckt um zu naschen, sagt er ihr, dafür sei sie doch nun wirklich zu groß.
Beide Eltern verstehen sofort, was ihr Kind ihnen damit sagen will und gemeinsam finden sie heraus, was sie gemeinsam machen können, und wofür niemand zu klein oder zu groß ist: sich kitzeln, sich Geschichten zu erzählen und gemeinsam Unfug und Quatsch zu machen.
Für gemeinsame Unternehmungen ist niemand zu klein oder zu groß. Ein schönes, warmherzig von Eve Tharlet illustriertes Bilderbuch, das Kindern und Eltern Mut macht, sich gegenseitig ernst zu nehmen.
Catherine Leblanc, Eve Tharlet, Zu groß oder zu klein, minedition 2017, ISBN 978-3-86566-311-5
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-10-04)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.