Zuerst 2015 in Norwegen erschienen, ist dieses wunderschöne und poetische Bilderbuch eines der besten Bücher über den Tod, die ich je in Händen hatte. Auch wenn sie noch nicht vom Tod eines Menschen betroffen waren, fragen Kinder schon sehr früh nach dem Tod.
Das Bilderbuch von Elisabeth Helland Larsen und Marine Schneider versucht auf eine zarte und liebevolle Weise die Kinder ernst zu nehmen und erzählt vom Tod. Er hat in diesem Buch die Gestalt eines grünäugigen Mädchens mit einer Blume im Haar. Es zieht durch die Welt und erzählt von sich und dem, was es tut.
Mit einer ehrlichen, direkten und poetischen Sprache erklärt Larsen den Kindern auch schwierige Situationen, etwa den Tod vieler Menschen durch Krieg, den Tod kleiner Kinder oder ungeborener Babys. Die träumerischen, zarten Bilder von Marine Schneider zeigen ohne Worte, was sonst so schwierig zu beschreiben ist.
„Ich bin der Tod.
So wie das Leben
Leben ist,
bin ich der Tod.“
So beginnt das Buch und am Ende verknüpft der Tod, der in der Zwischenzeit für die kleinen Leser wie zu einer Freundin geworden ist, seine Existenz mit der Liebe:
„Liebe kann
Trauer und Hass vertreiben.
Liebe kann dich
an jedem einzelnen Tag besuchen.
Liebe stirbt nie,
selbst wenn sie mich trifft.
Ich bin der Tod,
ein Teil des Lebens,
ein Teil der Liebe
und ein Teil von dir.“
Ein wunderschönes, ernsthaftes und doch leichtfüßig daherkommendes Bilderbuch, das einen entsprechenden Buchpreis verdient hat.
Elisabeth Helland Larsen, Marine Schneider, Das Leben und ich. Eine Geschichte über den Tod, Kleine Gestalten 2016, ISBN 978-3-89955-770-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-08-24)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.