In allen Religionen gibt es Gebete, die auch nach langem Gebrauch nichts von ihrem ursprünglichen Glanz verloren haben. Die schönsten dieser Gebete, deren Ernsthaftigkeit, Lebendigkeit und "Stimmigkeit" sich uns am unmittelbarsten mitteilt, hat Bernhard Lang in diesem Band versammelt und durch kurze Erläuterungen erschlossen. Das empfehlenswerte Buch erscheint nun in einer vierten Auflage.
Zu Gott oder göttlichen Mächten zu beten, ist eine der ältesten und am weitesten verbreiteten religiösen Äußerungen der Menschheit. Bernhard Lang hat aus den Zeugnissen aller Religionen und Länder die schönsten Gebete zusammengetragen. Indianer kommen hier ebenso zu Wort wie Ägypter, Griechen, Juden, Muslime, Hindus und Christen. Viele Texte stammen von den Großen der Religions-, Literatur- und Kirchengeschichte - von Echnaton, Platon, Jesus, Mohammed, Franziskus von Assisi, Martin Luther, Teresa von Avila, Dietrich Bonhoeffer, Edith Stein und Else Lasker-Schüler. Das Buch richtet sich an Leser, die sich an früher einmal gehörte oder gesprochene Gebete erinnern wollen, sei es das Vaterunser, einfache Tischgebete oder poetische Gebete wie das Morgenlied "Führe mich, o Herr, und leite / meinen Gang nach deinem Wort ...". Es spricht alle an, die sich für Gebete aus anderen Religionen interessieren, weil sie den Dialog suchen oder weil sie diese Gebete selber sprechen wollen. Und nicht zuletzt will diese Anthologie Menschen erreichen, die in der Einsamkeit oder in Gemeinschaft Gebete neu entdecken wollen.
Bernhard Lang, Erhelle meine Nacht. Die 100 schönsten Gebete der Menschheit, C. H. Beck 2018, ISBN 978-3-406-71965-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-03-26)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.