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Rezensionen


 
Mario Lanfranchi - Django - unbarmherzig wie die Sonne
Buchinformation

Django hatte einen Bruder, der wurde erschossen. Das muss natürlich gerächt werden, allein wegen der Schmach für die Familie. Aber ist die Rache nicht immer Selbstzweck, egal welchen edlen Motiven sie sich verschreibt? Von wegen Gerechtigkeit und Sühne und so.

Rache an den Mördern des Bruders

Der Titel "Django unbarmherzig wie die Sonne" spielt auf den ersten Rachefeldzug von vier an. Denn es waren vier Männer, die Djangos Bruder töteten. Den ersten jagt er ohne Wasser durch die Wüste, hence der Titel, "unbarmherzig wie die Sonne", denn immer wieder taucht Django hinter ihm auf, stets auf Distanz, damit die Reichweite der Coltkugeln des Mörders ihn gerade nicht erreichen. Django hat keine Pistole, der Mörder schon, aber was nützt ihn das unter der sengenden Sonne Arizonas? Als seine letzte Kugel verschossen ist, schlägt die Stunde der Rache das erste Mal. Drei weitere hitzige Katz- und Maus-Spiele folgen, denn Django schlägt alle seine Widersacher mit ihren eigenen Waffen. Ist dies nicht auch eine Art Buße? Kann man sich so seine Hände in Unschuld waschen, wenn man den Bösen mit dem Bösen schlägt? Wird er dadurch einsichtig? Sich seiner Schuld bewusst? Django ist alles, aber jedenfalls kein Sünder. Denn als Linkshänder und Milchtrinker hat er dem Teufel längst abgeschworen und sich der Sonnenseite des Lebens zugewandt. Wenn da nur nicht diese lästige Rache wäre...

Eine Milchflasche als Sanduhr des Lebens

Eine kleine Liebesgeschichte mit der Banditenfrau, epochales Pokern ums Leben und spannende Momente mit einer Albino-Kopie des Filmbösewichts Kinski (Tomás Milián als O’Hara) machen diesen Western des Jahres 1968 zu einer abenteuerlichen Unterhaltung für Freunde rachsüchtiger Vergeltung. Den Priester bringt Django "molto vicino al regno del ciel'" und erinnert ihn an seine eigene Demut. Er muss sich selbst eine Kugel entfernen und stellt eine Stundenuhr auf: eine Flasche Milch. Der Spiegel der Milch sinkt immer tiefer und der Sühne wird endlich Geltung verschafft. "Ich hatte mal ein Mädchen in Oklahoma gekannt, ihr Haar war genauso blond wie dieses Gold", die Gier nach dem Gold kriegt sie alle. Originelle Einfälle und authentische Drehorte machen aus diesem Italowestern eine willkommene Abwechslung im Meer der unzähligen Western, die das Django-Motiv aufnahmen, um mehr Cash umzusetzen. In der Rolle des Titelhelden glänzt dieses Mal übrigens Robin Clarke, dem man die Rolle durchaus abnimmt. Besonders sein grimmiger Blick und seine hagere Statur machen ihn zu einer Idealbesetzung.

Mario Lanfranchi
Django - unbarmherzig wie die Sonne
(Originaltitel: Sentenza di Morte)
Mit Robin Clarke, Enrico Maria Salerno, Tomas Milian, Richard Conte
2024/1968, Western, DVD, ca. 90 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch
EXTRAS: Audio-Kommentar und Interview mit Regisseur Mario Lanfranchi, Original Kinotrailer, Bildergalerie,
Altersfreigabe 16
EAN: 4020628581848
Plaion Pictures

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2024-05-07)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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