Als Macht und Reichtum der Benediktiner die monastischen Ideale immer mehr untergruben, zogen 1098 drei Mönche aus und gründeten das Kloster Cîteaux. Sie wollten zurückkehren zur Ordensregel des heiligen Benedikt und leben von der eigenen Hände Arbeit.
In der Folge wurden die Zisterzienser selbst zu einem der mächtigsten Verbände des Mittelalters. Über 650 Klöster entstanden vom späten 11. Jahrhundert bis Mitte des 13. Jahrhunderts in ganz Europa. Die weiß gekleideten Mönche schufen die vielleicht eindrucksvollsten Sakralbauten ihrer Zeit. Handschriften aus ihren Skriptorien zählen zu den Höhepunkten mittelalterlicher Buchkunst.
Der hier vorliegende reich bebilderte Katalog zur Ausstellung im LVR-LandesMuseum Bonn widmet sich dem Orden und seiner Kunst, die europaweite Vorbildfunktion hatte und bis heute fasziniert. Prachtvolle Gemälde, Skulpturen und Manuskripte aus ganz Europa sowie Architekturmodelle und Rekonstruktionen erlauben außergewöhnliche Einblicke in die mittelalterliche Klosterwelt.
Neben den zahlreichen Bildern und ihren Beschreibungen sind die kunsthistorischen und religionsgeschichtlichen Essays zu Beginn des voluminösen Buches empfehlenswert.
LVR-Landesmuseum Bonn (Hg.), Die Zisterzienser, Theiss 2017, ISBN 978-3-8062-3492-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-08-23)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.