In der Geschichte des Menschen der letzten 10 000 Jahre ist das Rind oder die Kuh überall auf der Welt nicht wegzudenken. Sie haben unsere Vorfahren genährt und gewärmt, bekleidet und begleitet auf ihren Wanderungen und erst recht nach ihrer Seßhaftwerdung.
Werner Lampert, ein Österreicher, der sich seit 45 Jahren für gesunde Bio-Lebensmittel und faire Konsumgüter einsetzt und in seinem Land ein bekannter Mann ist, hat diesem Begleiter des Menschen in seiner Entwicklung mit diesem voluminösen Buch ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Was ihn dabei bewegt beschreibt er so: „Jahrtausendelang zogen wir mit ihnen durch Kontinente, wir querten Berge und Meere mit ihnen, unseren treuen und immer zugewandten und unterstützenden Gefährten. Seien wir ihnen durch unsere Zuneigung nahe, unserem Gefährten Rind.“
Die Domestikation vieler Wildrinder an den verschiedensten Orten der Welt, überall dort, wo Menschen lebten, ist für die evolutionäre Erfolgsgeschichte des Homo sapiens nicht wegzudenken. Sie wäre ohne die Kuh nicht so möglich gewesen.
Auf vielen Reisen durch die Welt hat Werner Lampert mit seinen Fotografen unzählige dieser Rinder beschrieben und in ihrem ursprünglichen Lebensraum fotografiert. Das ganz Buch und seine wunderbaren Bilder ist ein kulturgeschichtliches Meisterwerk und ein flammender Appell dafür, die Artenvielfalt auf unserer Erde zu schützen und achtsamer mit den Rindern, Familienmitglieder des Menschen und Nahrungsquelle gleichermaßen, umzugehen.
Denn durch die Massentierhaltung sind viele dieser Rinderrassen vom Aussterben bedroht.
Das Buch zeigt eindrucksvoll, dass die religiöse, die kulturelle und die gesellschaftliche Entwicklung des Menschen ohne Rinder so nicht möglich gewesen wären. Die Vielfalt und Schönheit der unzähligen Rassen (manche sind vom Aussterben bedroht) sind beeindruckend. Das enge Band zwischen Mensch und Rind zerreißen zu lassen, würde das Leben des Menschen viel ärmer machen.
Ein großes kulturgeschichtliches Werk von poetischer Schönheit.
Werner Lampert, Die Kuh. Eine Hommage, teNeues 2019,ISBN 978-3-96171-178-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2019-03-05)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.