In der Reihe „Die Unheimlichen“ interpretieren deutsche ComiczeichnerInnen klassische und moderne Schauergeschichten, bisher sind vier Bände bei Carlsen Verlag erschienen, herausgegeben von Isabel Kreitz. In dem hier vorliegenden erzählt die junge deutsche Schriftstellerin Sarah Khan eine Gruselgeschichte aus dem Berliner Nachtleben.
Berliner Nachtleben nekrophil
Ihre Kurzgeschichte „Den Nachfolgern im Nachtleben" widmet sie der Berliner Schickeria, die einen verstorbenen Partylöwen ausgräbt und zu neuem Leben erweckt, um herauszufinden, ob das Nachtleben der Achtzigerjahre vielleicht besser war. Isabel Kreitz zeigt mit ihren schaurig-schönen Bildern wie gelungen solche Ideen sich entwickeln können. Die Ausstellung eines mexikanischen Künstlers wird so zum Ausgangspunkt einer nekrophilen Totengräbergeschichte, die doch eigentlich nichts Böses im Sinn hat, außer eine Ikone des Berliner Nachtlebens der Achtziger von einem heute lebenden Kultjournalisten interviewen zu lassen.
Gänsehaut im Grill Royal
„Ich habe die Fluido eingeführt, die letzten Artefakte einer quasi untergegangenen Kultur. Sie sind äußerst selten." Aber die wirklich vertraulichen Geheimnisse über diese Fluido vertraut der Mexikaner nur Madame Zornig an, die diese Infos gleich an ihre Freunde aus der Kneipe weitergibt. Gänsehaut im Grill Royal. Der düster in gelb-schwarz gehaltene Zeichenstil schafft eine passende Atmosphäre für diese amüsante Geschichte aus dem Berliner Untergrund, die sich so wie die anderen Bände der Reihe „Die Unheimlichen“ an großen literarischen Vorbildern orientiert, darunter Theodor Fontane, Oscar Wilde, Edgar Allan Poe oder Elfriede Jelinek.
Die Unheimlichen: Den Nachfolgern im Nachtleben (Hardcover)
Gehört zur Serie: Die Unheimlichen
von Isabel Kreitz (Hrsg.), Sarah Khan
Schauriges Nachtleben in Berlin
D: 12,00 €
A: 12,40 €
Größe 12,50 x 19,50 cm
Seiten 64
Alter ab 16 Jahren
ISBN 978-3-551-71347-6
Carlsen Verlag
[*] Diese Rezension schrieb: jürgen Weber (2018-07-02)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.