Dass die Adventszeit in früheren Zeiten eine Zeit der Stille und des Fastens war, ist heutzutage völlig vergessen gegangen. Tatsächlich ist die Zeit des Wartens auf die Ankunft des Christus eine Zeit, die die meisten Menschen als die hektischste im Jahresablauf bezeichnen würden.
Nicht nur dass einem in den Städten schon ab Mitte November der Kauf von Geschenken regelrecht aufgedrückt wird, auch in den Firmen stellt sich im Dezember eine seltsame, in den meisten Fällen völlig unbegründete Hektik ein, die von oben nach unten alle Mitarbeiter erfasst. Was da alles noch vor Jahresende fertig sein muss!
Viele Menschen übernehmen dieses Verhalten in ihr privates Leben, hetzen von einem Termin zum anderen, den sie sich meist selbst gesetzt haben, weil sie dies oder das noch unbedingt im alten Jahr glauben erledigen zu müssen. Eine Weihnachtsfeier, die im Übrigen sich in nichts von anderen Feiern mehr unterscheiden, jagt die andere. Sich mit einem Freund oder einer Freundin im Advent einfach mal so zu treffen, ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Die Zeit der Stille hat sich in eine Zeit der Hektik verwandelt. Dem will sich dieses kleine Büchlein des Paters Christoph Kreitmeier entgegenstellen. Wer es kauft, geschenkt bekommt oder es vielleicht auch selbst verschenkt, erhält oder vergibt so etwas wie „Seelennahrung für Advent und Weihnachten“.
Aufgebaut wie ein klassischer Adventskalender, enthält das Buch für jeden Tag dieser bedeutenden Zeit Texte, Gebete, Gedichte, Übungen und Fragen zum Nachdenken.
Nach den Texten jeden Tages gibt der Autor Hinweise zum Weiterlesen, Musikbeispiele und Linktipps aus dem Internet. Ich bin sicher, wer sich in der kommenden Adventszeit für dieses Buch jeweils 30- 60 Minuten Zeit am Tag gönnt und schenkt, wird diese Zeit entschleunigen und das Fest der Geburt Christi anders erleben als bisher.
Ein wunderschönes Geschenk, das Sie bitte noch im November machen sollten.
Christoph Kreitmeier, Zeit für mich, Zeit für Gott, Gütersloher Verlagshaus 2016, ISBN 978-3-579-08535-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-11-02)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.