Die beiden Autoren des hier anzuzeigenden von Nele Junghanns ins Deutsche übersetzten Sachbuches, John Kounos und Mark Beeman gehören in den USA zu den führenden Neurowissenschaftlern. In ihrem Buch "Das Aha-Erlebnis" gehen sie der Frage nach, "wie plötzliche Einsichten entstehen und wie wir sie erfolgreich nutzen".
Viele Menschen, nicht nur die mit den herausragenden Geistesblitzen und Entdeckungen wissenschaftlicher oder künstlerischer Art, haben diese Erfahrung schon gemacht, dass sie, oft nach langem vergeblichen Nachdenken über eine Sache oder ein zu lösendes Problem, eine urplötzliche Einsicht hatten, an die sie vorher nie zu denken gewagt hätten. Ich bin sicher, dass es in jedem Leben eine ganze Menge solcher kreativer Momente gibt oder gegeben hat, die von dem jeweiligen Menschen aber entweder gering geschätzt wurden oder aus Angst vor den Folgen nicht umgesetzt worden sind. Wie viel reicher, wie viel erfüllter könnte das Leben und der Alltag vieler Menschen sein, hätten sie ihren Aha-Erlebnissen mehr getraut und sie ernst genommen.
Die Autoren zeigen in einer auch für den wissenschaftlichen Laien verständlichen Sprache, was bei solchen kreativen Prozessen im Gehirn geschieht und beschreiben, wie jeder von uns diese Fähigkeit auch in kleinen Dingen entdecken und für sich und andere sinnvoll und erfüllend nutzen kann.
Viele Beispiele machen das Buch nicht nur zu einer lehrreichen, sondern auch zu einer regelrecht unterhaltsamen Lektüre.
John Kounos, Mark Beeman, Das Aha-Erlebnis, DVA 2015, ISBN 978-3-421-04701-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-01-27)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.