Herausgegeben und mit einem instruktiven einleitenden Essay von Ursula Röper versehen, stellt dieser Fotoband bislang nahezu unbekannte Fotografien aus der Zeit zwischen 1964 und 1990 vor. Barbara Köppe hat sie gemacht und verschafft dem Betrachter ganz einzigartige Innenansichten der DDR.
Das besondere Interesse dieser Fotografin galt den Lebensbedingungen und –situationen von Frauen in der DDR. Sie machen deshalb auch den Großteil der in diesem Band versammelten Bilder aus. Weder dem Feminismus noch der offiziellen Ideologie verpflichtet schafft sie es, mit ihren Bildern einen unbestechlichen Blick auf die Brüche einer Gesellschaft zu werfen, die sich immer und in jedem Segment den Versprechungen sozialistischen Glücks verpflichtet wusste.
Es sind faszinierende Bilder, die auch dem Betrachter, der die DDR nicht von innen kannte, einen tiefen Eindruck vermitteln von einem Alltag, der für die Frauen gekennzeichnet war von Arbeit, Kindern und kleinen Nischen gehüteten Glücks.
Barbara Köppe, Das (de)konstruierte Glück. Fotografien DDR 1964-1990, Nicolai Verlag 2015, ISBN 978-3-89479-953-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-01-06)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.