Dass seine Diagnose, „warum die Methode Angela Merkles nicht in unsere Zeit passt“ so schnell und praktisch zeitgleich mit der Veröffentlichung seines Buches sich bewahrheiten würde, das hätte der Journalist wahrscheinlich nicht erwartet.
Nun, nach Angel Merkels Rücktritt vom Vorsitz ihrer CDU, wird sein Buch erklären helfen, wie es dazu gekommen ist, und warum dieser Schritt unausweichlich war. Es wird auch eine Menge Hinweise darauf geben, warum Merkels Plan, bis 2021 als Kanzlerin weiter zu regieren, wahrscheinlich nicht aufgehen wird. Nach der Wahl eines neuen Vorsitzenden der CDU (die Chancen des Überraschungskandidaten Friedrich Merz, der sich aber unter der Protektion von Wolfgang Schäuble lange auf diesen Schritt vorbereitet hat, scheinen in diesen Tagen am besten) jedoch könnte es schneller als man heute denkt, zum Austritt des SPD aus den Koalition kommen, zu Neuwahlen und einer neuen Regierung (Jamaika 2.0?)
Ferdinand Knauß spannt einen Bogen von Merkels Machtantritt bis in die Gegenwart und wirft dabei nicht nur die Frage auf, was das für eine Partei ist, die sich so lange von dieser Frau führen lässt, sondern auch, was das für eine Gesellschaft ist, die sich so lange von ihr regieren lässt.
Doch die Bewegung, die durch ihren Abtritt in die CDU aber auch in die anderen Parteien kommt, ist Mut machend. Es gibt ein Leben nach Merkel, für eine neue deutsche Regierung und für unser Land.
Ferdinand Knauß, Merkel am Ende, Finanzbuchverlag 2018, ISBN 978-3-95972-148-6
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-11-12)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.