Annett Klingner - 111 Dinge über Katzen, die man wissen muss
Buchinformation
In jedem dritten (!) Haushalt wohnt so ein haariger Tiger, das sind dann 15,7 Millionen, doppelt so viele wie vor 20 Jahren. Aber wieviel wissen wir wirklich über unsere liebgewonnenen Mitbewohner? Ganz wichtig: Katzen brauchen Routinen. Wer einmal etwas erlaubt, braucht sich nicht wundern, dass sich die Katze das merkt und wiederholt.
Samtpfoten unter der Lupe
Zwei Drittel ihres Lebens verschlafen die kleinen Pelzträger und den Rest des Tages verbringen sie mit Fressen und Körperpflege. Vieleicht jagt die eine oder andere auch mal eine Maus. Grundsätzlich lassen sie sich aber lieber bedienen. Das größte Leiden was sie haben, sind wohl schlechte Zähne. Aber Freigänger haben eine natürliche Zahnbürste: das Fell der Beutetiere. Ihr Gebiss klappt übrigens nur auf und zu, sie können es nicht von rechts nach links bewegen, dafür macht das ihr Köpfchen: die Nahrung verrutscht und kann im Maul weiter zerkleinert werden. Abgesehen vom Futter gibt es aber noch andere Ausgaben, die man bei der Anschaffung einer Katze beachten sollte. Ein Korb etwa ist unerlässlich, dann nämlich wenn es mal zum Tierarzt geht, was wiederum eine Menge Geld kostet. Wer sich eine Rassekatze anschaffen will muss noch tiefer in die Tasche greifen. Als teuerste Rassekatze gilt die California Spangled, die wie ein Minileopard aussieht und bis zu 3000 Euro kostet. Das war wohl vor 4000 Jahren, als sie domestiziert wurden, noch anders. Was allen Katzen gleich ist, egal wie kostspielig, sind ihre anatomischen Merkmale. Ihr Schwanz fungiert als Steuerruder, eine gesunde Katze kann bis zu das Sechsfache ihrer Körperlänge springen und auf 48km/h aufdrehen. Und noch ein Vorurteil kann wissenschaftlich beseitigt werden: Katzen sind gar nicht mürrisch. Sie lächeln nämlich nicht mit dem Mund, sondern mit den Augen und wer genau hinschaut, wird merken, dasss ein langsames Antwort-Blinzeln ein durchwegs positives Signal ist. Auch das kurze Augenschließen kann positiv bewertet werden. Sie machen es übrigens beim Menschen gleich, also bitte nicht anstarren, sondern besser freundlich blinzeln.
Saut de chat - ein Katzensprung
Das reich illustrierte Katzenbuch zeigt die verschiedensten Sorten und Arten der samtigen Vierbeiner in Großaufnahme und wartet mit interessanten Informationen auf. Zum Beispiel, dass Katzen Superfecundatio beherrschen und bis zu 20 Mal innerhalb von 24 Stunden befruchtet werden können. Ein Wurf kann also durchaus verschiedene Väter haben, ein Phänomen im Tierreich, das doch verwundert. Oder was genau bedeutet eigentlich "Flehmen"? Neueste Forschungen haben auch ergeben, dass Katzen wandelnde Oxytocin-Speicher sind. Das Glückshormon Oxytocin wird oft auch zwischen Verliebten freigesetzt. Die schnurrenden Heiler beruhigen beim Streicheln nämlich nicht nur sich selbst, sondern vor allem den Streicheln: der Blutdruck sinkt, die Herzfrequenz und die Produktion von Stresshormonen ebenso. Sogar Knochen können geheilt werden. Das Glück ist also oft nur einen Katzensprung entfernt. Ein Saut de chat befördert - bei 5kg Eigengewicht - sagenhafte 73 Millionen Haare in die Umlaufbahn und sorgt beim Halter und bei der Mieze für herzhaftes Vergnügen.
Annett Klingner, Pascal Klunder, Katja Erdmann
111 Dinge über Katzen, die man wissen muss
2021, Broschur, 13.5 x 20.5 cm, 240 Seiten
ISBN 978-3-7408-1204-1
emons: Verlag
18,00 €
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2022-07-08)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.