Er war ein erfolgreicher Medienanwalt und Produzent, als Albert Kitzler im Jahr 2000 begann, sich intensiv mit antiker griechischer und fernöstlicher Philosophie zu beschäftigen, bevor er dann 2010 „Maß und Mitte – Schule für antike Lebensweisheit“ gründete und seitdem Seminar und Coachings leitet.
Nun legt er mit dem Buch „Wie lebe ich ein gutes Leben?“ eine vorläufige Zusammenfassung seiner bei diesem Studium gewonnenen Erkenntnisse vor. Es zeigt sich, dass die alten Philosophen Griechenlands und Asiens in vielem den heutigen in großer Zahl den Markt überschwemmenden Ratgeber für Glück, Lebenssinn und Zufriedenheit weit überlegen sind.
Ganz ohne moderne Psychologie erzählen sie von Lebenserfahrung und ihrer Reflexion. Das antike Weisheitsdenken war zu keinem Zeitpunkt dogmatisch und darin unterscheidet es sich von den meisten Religionen, die auch jeweils den Menschen zeigen wollen, wie ihr Leben einen Sinn bekommt.
Albert Kitzler gelingt es hervorragend, diese alten Texte so spannend und gekonnt in die Gegenwart und ihre Lebensfragen der Menschen zu übersetzen, dass man mit dem Lesen der einzelnen Kapitel gar nicht aufhören mag.
Doch es ist ratsam, besonders die Stellen, die einem sofort einleuchten, noch mehrmals langsam zu lesen und sich Zeit zu nehmen, darüber nachzudenken.
Insofern ist das Buch eher ein philosophischer Lebensbegleiter, in dem man wie in einem Losungsheft immer wieder neu sich einblättert und immer wieder Kraft und Sinn findet für den neuen Tag.
Albert Kitzler, Wie lebe ich ein gutes Leben. Philosophie für Praktiker, Pattloch 2014, ISBN 978-3-629-13045-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-04-28)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.