Es ist ein zutiefst seelsorgerisches Buch, das Margot Käßmann hier unter dem Titel „Sorge dich nicht, Seele“ bei Adeo vorlegt. Angesichts einer immer komplizierter werdenden Welt voller Armut, Leid und Krieg, die Menschen Angst macht und ihre Hoffnung auf Zukunft auffrisst wie ein Heuschreckenschwarm eine reiche Ernte und angesichts mannigfaltiger Sorgen, Probleme und Konflikte im eigenen Alltag, die das Leben und die Seele verdunkeln, macht sie Mut , indem sie die Fragen der Menschen, die diese auch oft in Briefen an sie richten, erst einmal ernst nimmt.
Da geht es um Enttäuschungen und Irrwege auf der Suche nach dem Lebensglück, da geht es um Krankheit, Scheitern, um Ungerechtigkeit und den möglichen Neuanfang, über wunderbare Beziehungen und tiefe Konflikte in Familien, um das Altwerden und den Tod, um den Zweifel an Gott und die Frage, ob das Unrecht und der Krieg je zu Ende sein werden.
Sie erzählt dabei sehr oft aus ihrem eigenen Leben, den Konflikten und ihrem eigenen Scheitern. So wie sie damals damit umgegangen ist, hat ihr das in der Öffentlichkeit viel Respekt eingebracht. Und es ist auch der Grund, warum sicher auch viele Menschen die mit dem christlichen Glauben zunächst wenig anfangen können, zu diesem Buch greifen werden.
Weil da jemand nicht belehrend oder missionierend, dennoch aber immer vom eigenen Kraft und Hoffnung spendenden Glauben spricht, ein fröhlicher, tiefer Glaube, der ansteckend wirkt – und belebend.
Die Künstlerin Kristina Johlige Tolstoy hat das Buch mit ihren feinfühligen Reliefbildern bereichert. Ein Buch, das Mut macht, das Morgen hoffnungsvoll zu wagen, ganz egal, wie kompliziert das heute gerade ist.
Margot Käßmann rät: „Genieße das Leben, wie es ist. Sei dankbar für die Menschen, die dich lieben, für schöne Erlebnisse, auch für den Alltag, der gar nicht immer nur grau ist, sondern oft so wunderbar sein kann.“
Wie Recht sie hat!
Margot Käßmann, Sorge dich nicht, Seele. Warum wir nicht verzagen müssen, Adeo 2016, ISBN 978-3-86334-112-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-09-30)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.