Margot Käßmann hat ein neues Buch geschrieben. Es geht um das Sterben, den Tod, das Zeitliche und die Ewigkeit:
„Wie will ich leben, damit ich am Ende in Frieden sterben kann? Darum geht es. Gerade wer die eigene Endlichkeit und die anderer nicht ignoriert, lebt intensiver. Ich verstehe Leben als geschenkte Zeit, die ich nutzen, verantworten und auch auskosten will.“
Es ist eine gelungene Mischung aus biographischen Erinnerungen an eigene Erfahrungen mit dem Sterben naher Verwandter und Freunde, biblischen Reflexionen zum Thema und der Beschreibung gesellschaftlichen Umgangs mit dem Sterben und dem Tod.
Kapitel über die Theodizee und das Verhältnis von Kindern zum Thema Tod gibt es genauso wie einen Teil, in dem sie sich zum Thema Sterbehilfe äußert und die ethischen Herausforderungen beschreibt.
Sehr hilfreich für ältere Menschen ist das Kapitel „Wenn meine Zeit zu Ende geht“, in dem sie sich mit der persönlichen Vorbereitung auf die letzten Dinge befasst.
Ein Gedicht von Rose Ausländer, das ich sehr liebe, begleitet sie dabei über das ganze Buch:
„Nicht vorüber
Was vorüber ist
ist nicht vorüber.
Es wächst weiter
in deinen Zellen
ein Baum aus Tränen
oder
vergangenem Glück“
Es geht darum, das Zeitliche zu segnen, sein eigenes Leben gut zu heißen, mit allen seinen Höhen und Tiefen. Das eigene Leben dankbar in Gottes Hände zurückgeben, von dem ich es erhalten habe.
“Und dann kommt das Ewige. Und auch das liegt in Gottes Hand.“
Ja.
Margot Käßmann, Das Zeitliche segnen, Adeo 2014, ISBN 978-3-86334-024-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-10-02)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.