"Eine Pippi Langstrumpf des 21. Jahrhunderts", so hat Manuela Kalbermatten in einer Rezension in der Neuen Züricher Zeitung die Hauptfigur des vorliegenden Kinderromans aus Schweden bezeichnet und sie liegt mit ihrer Einschätzung nahe dran.
Denn die nun schon in einem zweiten Band vorgestellte Billie ist ein wirklich ungewöhnliches Mädchen. Seit einiger Zeit schon lebt sie bei einer Pflegefamilie auf dem Land, bei den ziemlich perfekten Perssons in Bokarp. Die von Natur aus chaotische Billie erlebt deren Pünktlichkeit und Perfektion als große Herausforderung. Es ist einfach nicht ihr Ding.
Doch ihr unerschütterlicher Optimismus und ihre große Neugier helfen ihr über vieles hinweg. Als die gegen ihren Willen von ihrer Schulklasse zur Vertrauensschülerin gewählt wird lasten plötzlich nicht mehr nur ihre eigenen Probleme auf. Aber warum wollen sich einige Schüler sogar nicht helfen lassen? Und warum hasst Alvar seinen Cousin Douglas, dem sich Billie wiederum seltsam nahe fühlt?
Auf warmherzige Weise und für einen Erwachsenen erstaunlich aufmerksam schildert Sara Kadefors das Alltagsleben und die Verfassung von Jugendlichen. Einen besonderen Schwerpunkt legt sie dabei immer wieder auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der Jugendlichen.
Auch dieser zweite Roman über die chaotische und selbstbewusste Billie ist angenehme Unterhaltung mit einer erheblichen Tiefe. Sehr empfehlenswert.
Sara Kadefors, Billie, wer sonst, Urachhaus 2018, ISBN 978-3-8151-5136-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-11-23)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.