Mit diesem Satz von Wilhelm Schmid, der mit seinen Büchern viel zu einem zeitgenössischen Verständnis partnerschaftlicher Liebe beigetragen hat, eröffnen die beiden Therapeuten Hans Jellouschek und seine Frau Bettina Jellouschek – Otto ihr neues Buch über die „Grenzen der Liebe“.
Auch wenn das in der ersten Zeit Verliebtheit vielleicht noch gar kein Bedürfnis ist, bald wird es dringend, soll die Beziehung halten, soll vielleicht Kinder hervorbringen und über Jahrzehnte ein funktionierende und gelingende Familie bilden: Liebesbeziehungen brauchen, je länger, je mehr Grenzen. Weniger voneinander, sondern vor Dritten. Etwa den Schwiegereltern den eigenen Kindern und den eigenen Eltern.
Das Buch leitet Paare mit vielen Beispielen an, in ihren jeweiligen eigenen Leben diese Grenzen zu erkennen, sie zu definieren, zu ziehen und sie auch zu verteidigen. Je klarer und deutlicher solche Grenzen für ein Paar existieren und immer wieder reflektiert, ggf. auch verändert und erneuert werden, desto echter und erfüllender wird die Liebe dieses Paares sein.
Das Buch spricht Paare aller Altersstufen an, denn es geht von der Paarbildung, über die Familiengründung, das Heranwachsen der Kinder, den Auszug der Kinder, die erwachsenen Kinder, die ihre eigenen Beziehungen und Familien begründen bis zum alternden Paar, dem sich viele Chancen zu einer neuen Partnerschaft im Alter bieten, die nur wahrgenommen werden wollen.
Ein Kapitel beleuchtet den „Spezialfall Patchworkfamilie“, der in der in der Zukunft noch zunehmen wird, und für den aber ähnliche Regeln der Grenzziehung gelten.
Hans Jellouschek, Grenzen der Liebe. Nähe und Freiheit in Partnerschaft und Familie, Klett-Cotta 2ß13, ISBN 978-3-608-94592-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-10-02)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.