Olive (Milla Jovovich), die ihren Sohn Bobby (Spencer List) und sich mit kleineren Betrügereien mehr als zehn Jahre über Wasser gehalten hat (deswegen auch der Titel: „Bringing Up Bobby“), muss bald eine weitere schmerzliche Enttäuschung auf sich nehmen, nachdem zuvor schon ihr Freund sie schwanger im Stich gelassen hatte. Olive muss im Rahmen ihrer Rehabilitation ihren Sohn abgeben und einen Nachweis über einen richtigen regulären Job erbringen. Erst dann könnte sie ihren Sohn Bobby wieder zurückbekommen. Glück im Unglück kommt Bobby aber ausgerechnet bei dem reichen Immobilienhändlerpaar Kent (Bill Pullman) und Mary, das den Tod des eigenen Sohnes zu betrauern hat, in Pflege,. Die beiden kümmern sich nicht nur um Bobby, sondern bald auch um Olive, da sie ihr Leben einfach nicht alleine in den Griff kriegt.
Oklahoma ist auch nicht unbedingt der beste Ort, um eine bessere Zukunft aufzubauen, besonders wenn man einen zehnjährigen Sohn hat und aus der Ukraine stammt, so wie Olive. Sie ist fest entschlossen für ihren kleinen Jungen zu sorgen und ihm all das zu ermöglichen, was ihr selbst einst verwehrt geblieben war. Der einzige Freund von ihr, Walt (Rory Cochrane), ist selbst nicht gerade ein Glückspilz und muss sich auch mehr oder weniger durchschlagen, dennoch möchte er für Olive und Bobby sorgen. Als Besonderheit sei noch erwähnt, dass die Jovovich das Lied „Proud Mary“ von CCR (es würde auch von Ike & Tina Turner interpretiert) am Anfang des Filmes selbst singt und zwar in ihrer eigenen Muttersprache, auf Ukrainisch. Das Lied wir in den Credits als von Milla Jovovich & The Modern Mothers interpretiert, angeführt. Es gibt auch eine Alternative Rock Version von den Flaming Lips von „Amazing Grace“ auf Ukrainisch auf dem Soundtrack zu hören. In dem Song heißt es jedenfalls u.a.: “If you come down to the river/Betcha gonna find the people who live/You don't have to worry though you have no money/People on the river are happy to give“.
Als Olive dann bei den Pflegeeltern ihres Sohnes auch noch selbst einzieht und Mary ein Kleid von sich in Olive’s Handtasche findet, fangen die Probleme erst richtig an. Der Film lebt natürlich von der Präsenz Milla Jovovich‘ aber auch die sozialkritische Frage, ob ein Mensch sich denn unter anderen soziologischen Umständen zu einem besseren Menschen entwickeln kann schwebt im Raum. Bobby eifert jedenfalls vorerst in allem seiner richtigen Mutter nach, bis er plötzlich wieder seine alten Freunde von der Schule trifft und die ihn wieder in sein altes soziales Muster zurückfallen lassen. Ein Experiment beginnt und die Frage welche Liebe nun stärker ist, wird auf eine harte Probe gestellt.
Regie: Famke Janssen
Ein fast perfektes Verbrechen (Bringing Up Bobby)
Mit Milla Jovovich, Bill Pullman, Rory Cochrane mehr
Tragikomödie
USA , Großbritannien , Niederlande DVD Koch Media, 1‘31“
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-03-03)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.