Die Leser der ZEIT kennen Janoschs Herrn Wondrak, der einem manchmal wie ein Alter Ago des berühmten Zeichners vorkommt, seit langem aus dem der liberalen Wochenzeitung beiliegenden ZEIT-Magazin.
Mit der Genehmigung des Zeitverlags hat der Droemer Verlag nun eine Auswahl der bisher seit 2013 erschienen Folgen in einem Buch zusammengefasst. Die Aphorismen über Herrn Wondrak sind deshalb etwas Besonderes, weil Janosch vorher über zehn Jahre keine einzige Zeile und kein einziges Bild mehr veröffentlicht hatte.
Immer Kontakt zur Tigerente haltend macht Wondrak, ein wahrer Philosoph, eigentlich alles falsch, doch sein Leben läuft genau richtig. Er besitzt fast nichts und ist doch auf seine Weise reich. Nie hat er was zu tun, und doch ist er ständig mit wichtigen Dingen des Lebens beschäftigt. Zum Beispiel mit der Weltrettung. Er kennt keine Grenzen, nur Möglichkeiten.
Tillmann Prüfer, Redakteur des Zeit-Magazins schreibt in seinem Nachwort: „Was können wir von Wondrak lernen? Vielleicht, die Freiheit des Geistes, mehr schätzen zu lernen. Man kann einem alles nehmen, aber nicht den inneren Reichtum. Es ist ganz egal, wie trist das Dasein ist, wenn die Dinge, die man sich vorstellt, schön sind. In der Phantasie, zeigt uns Wondrak, können wir unsere eigenen Helden sein. Vielleicht ist es der einzige Weg, ein Held zu sein. Den Rest, die Realität und so, gilt es mit Gleichmut zu ertragen.“
Bilder mit viel Hintersinn.
Janosch, Herr Wondrak rettet die Welt, juchhe, Droemer 2016, ISBN 978-3-426-27693-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-02-15)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.