Nach Wilhelm von Humboldt sind es die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben. Es sind die Begegnungen von Mensch zu Mensch, an denen wir wachsen und die wir immer wieder brauchen, um uns selbst als Mensch zu empfinden. Mona Jacobi hat für den Urachhaus-Verlag Dichterworte gesammelt und berichtet von Menschgenbegegnungen in denen dies zum Ausdruck kommt.
Sie schreibt dazu in ihrem lesenswerten Vorwort:
„Schon bei der Begegnung mit einem Baum können wir uns fragen: Haben wir eine richtige Vorstellung von ihm, wenn wir ihn nur von einer Seite aus betrachten? Und wie viel mehr gilt dies bei einem Menschen! Etwa ein Straftäter im Gefängnis, um ein extremes Beispiel zu wählen: Ist er tatsächlich der Mensch, als den wir ihn aufgrund seiner schlimmen Handlungen betrachten? Oder gibt es noch ganz andere Seiten seines Wesens, die wir gar nicht kennen? Diese Frage allein genügt schon, uns nachdenklich zu stimmen, uns darauf hinzuweisen, dass wir uns nicht mit schnellen Urteilen zufriedengeben dürfen, sondern einander mit Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zuwenden sollen.“
Ein Buch, das zum Nachdenken und zur Selbstbesinnung einlädt und sich sehr gut als kleines Geschenk für Freunde mit offenen Seelen eignet.
Mona Jacobi (Hg.) Über die Ränder der Seele hinaus, Urachhaus 2015, ISBN 978-3-8251-7910-6
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-04-07)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.