In den letzten Jahren haben sie sich Eingang verschafft in die Medien und nun auch in reflektierende Bücher renommierter Sozialwissenschaftler wie Klaus Hurrelmann. Die Rede ist von der sogenannten Generation Y. Junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren, die ihr Leben auf eine ganz andere Art sehen und definieren als alle anderen Vorgängergenerationen zuvor.
Sie leben seit ihrer Kindheit mit digitalen Medien, wollen nicht mehr so viel arbeiten, keinen Wohlstand anhäufen und leben mehr in der Gegenwart als in einer Zukunft, die sie von ihrer Eltern- und Großelterngenerationen mit Schulden und Umweltzerstörung belastet sehen.
Man hat sie lange belächelt, sich auch ordentlich aufgeregt über angebliche Weicheier, die keinen Ehrgeiz mehr hätten und nur an ihr Wohlergehen dächten. Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann und der Journalist Erik Albrecht zeigen aufgrund zahlreicher Interviews und Reportagen und nun endlich vorliegenden fundierten Studien, dass alle bisherigen Vorurteile über diese Generation so nicht zu treffen.
Die jungen Frauen und Männer werden, wenn die Einschätzungen der Autoren zutreffen, nicht weniger erreichen mit ihren neuen Werten und Lebenseinstellungen, als dass sie unsere (Arbeits-) gesellschaft gehörig verändern und durcheinander bringen werden.
Als Vater eines Sohnes, der in wenigen Jahren in diese Generation Y hineinwachsen wird, habe ich sehr genau und aufmerksam notiert, um was es diesen jungen Menschen geht, die ich – ehrlich zugegeben- mit meiner eigenen Lebensorientierung oft nicht wirklich verstehen kann.
Ein wichtiges Buch, nicht nur für Eltern, sondern auch für Lehrer an weiterbildenden Schulen und für alle Ausbilder und Arbeitgeber.
Klaus Hurrelmann, Erik Albrecht, Die heimlichen Revolutionäre. Wie die Generation Y unsere Welt verändert, Beltz 2014,ISBN 978-3-407-85976-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-09-04)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.