Tobias Hürter ist ein Mathematiker und Philosoph, der in den letzten Jahren mit einigen sehr verständlichen naturwissenschaftlichen Büchern auf sich aufmerksam gemacht hat.
Als er im Jahr 2011 auf einer Bergtour abstürzt hat er Glück, und bleibt nach 37 Metern auf einem Vorsprung liegen. Eine Szene, die man aus vielen Filmen kennt und die er über Stunden zwischen Leben und Tod erfahrne hat und nach seiner schlussendlichen Rettung nicht mehr vergessen hat.
Er, der sozusagen unfreiwillig mitten in seinem noch jungen Leben dem Tod ins Auge geblickt hat, beginnt das, was ihm in diesen bangen Stunden durch den Kopf und das Herz ging, aufzuschreiben. Es ist eine lange und tiefsinnige, wegen seiner sprachlichen Leichtigkeit aber immer gut verständliche Reise in die Welt der Philosophen und Religionen. Eine ehrliche und unsentimentale Auseinandersetzung eines Naturwissenschaftlers und Philosophen mit der eigenen Sterblichkeit und dem Tod. Denn von einem ist Tobias Hürter spätestens nach seinen Sturz überzeugt:
„Ich bin sicher: Es tut jedem gut, sich schon zu Lebzeiten näher an den Tod heranzuwagen. Und ich bin auch sicher: Es ist nicht nötig, dafür vom Berg zu fallen. Vielleicht genügt es sogar, ein Buch zu lesen.“
Und, wie der Rezensent hinzufügen möchte, sich seine eigenen Gedanken zu machen und ggf. darüber mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen.
Tobias Hürter, Der Tod ist ein Philosoph. Wie mich ein Sturz vom Berg auf den Sinn des Lebens brachte, Piper 2013, ISBN 978-3-492-05580-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-12-18)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.