In einem bestimmten Alter beschäftigen sich Kinder gerne mit der Vorstellung von Monstern. Locker am Tag, gruselig, wenn es abends dunkel ist im Zimmer und Vorhänge etwa Schatten werfen.
Deshalb nehmen sich Kinderbuchautoren und -illustratoren dieses Themas immer wieder gerne an. Hier in diesem schönen und mit dem Bologna Ragazzi Award ausgezeichneten Bilderbuch die Französin Emmanuelle Houdart. Sie zeigt die angsteinflössenden Ungeheuer von einer ganz menschliche. Seite. Wie Kinder auch können sie krank werden oder sie sind manchmal einfach schlechter Laune. Und schon wirken diese schrecklichen Kreaturen nur noch halb so bedrohlich.
Da ist dem Riesen nach einem überreichen Essen speiübel, die Hexe hat plötzlich keine Stimme mehr oder der Yeti hat Stinkefüße. Andere Gespenster haben Windpocken, Durchfall, Nasenbluten oder Liebeskummer. Auf der rechten Seite ist das erkrankte Monster in einer großen, farbenfrohen Abbildung zu sehen, jedoch nicht in Mitleid erregender Pose sondern durchaus schaurig und mit vielen Details versehen.
Auf der linke Seite erfährt man etwas über die Symptome der „Monsterkrankheiten“. Darüber hinaus gibt die Autorin auch noch Hinweise zur Behandlung. So soll bei der Schlafkrankheit von Monstern roter Pfeffer helfen, dem man auf die Zunge des Kranken legt. Doch bei Zahnweh von Vampiren kann nur der Zahnklempner helfen. Der muss dann mit Zange und Bohrer anrücken. Bei Depressionen eines Riesen wirken dagegen Streicheleinheiten wahre Wunder.
Ein phantasievolles Kinderbuch, das die Angst vertreibt.
Emmanuelle Houdart, Die Monster sind krank, Gerstenberg 2014, ISBN 978-3-8369-5715-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-01-12)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.