Nach seinen in der ganzen Welt erfolgreichen Romanen „Drachenläufer“ und „Tausend strahlende Sonnen“ legt der im amerikanischen Exil lebenden afghanische Schriftsteller Khaled Hosseini nun ein neues Buch vor.
Es erzählt von einer Familie, die seit langem ohne die Mutter leben muss. Der Vater hat eine neue Frau genommen. Die beiden Geschwister Abdullah (10) und die dreijährige Pari lieben sich sehr. Die Familie lebt in großer Armut und als der Winter beginnt, bricht der Vater mit seinen Kindern zu Fuß nach Kabul auf, mitten durch die Wüste.
Lange wissen die Kinder nicht, warum sie diese Reise unternehmen, die alles andere als leicht ist. Doch in Kabul angekommen, wird klar, dass die beiden Kinder getrennt werden. Pari wird von einer Familie als Tochter aufgenommen. Beide Kinder werden in der Folge unter dieser Trennung leiden. Pari, die sich daran nicht mehr erinnern kann, hat dennoch immer das Gefühl dass ein wesentlicher Teil von ihr fehlt, obwohl sie immer glaubt, die Wahdatis, so heißt die Adoptivfamilie, seien ihre leiblichen Eltern.
Über einen Zeitraum von 50 Jahren verfolgt Khaled Hosseini nun diese Geschichte der beiden Geschwister und wie deren Leben sich immer wieder mit dem anderer Menschen verknüpft. Immer neue Ebenen und Personen kommen hinzu und man muss schon aufpassen, sie alle beieinander halten zu können. Doch die Geduld wird belohnt, denn schlussendlich fügen sich allen Fäden zu einem ganzen strahlenden Teppich.
„Traumsammler“ ist ein Roman, der sich nahtlos in die Qualität der beiden ersten, sehr erfolgreichen Bücher einfügt. Ein bewegender und sprachlich anspruchsvoller Lesegenuss. Ein US-Kritiker hat geschrieben: „ … für alle, die darüber nachdenken, was es bedeutet, hie rund jetzt am Leben zu sein.“
Ja.
Khaled Hosseini, Traumsammler, S. Fischer 2013, ISBN 978-3-10-032910-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-09-19)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.