Der tschechisch-britische Illustrator und Autor Petr Horacek schildert in seinem neuen Bilderbuch in leuchtenden Farben, die Geschichte der Ziege Liese. Sie lebt auf einem Bauernhof, kann frei herumlaufen und sich von allerlei Futterangeboten locken lassen: Hundefutter, Katzenmilch, die Unterhose des Bauern und die Schuhe des Bauernmädchens. Eines Tages beschließt sie, statt am Grünfutter ihren Leib an diesen Dingen zu laben. Wunderbar und witzig schildert Horecek diesen Beutezug quer über den Bauernhof.
Doch das Elend der magenkranken Liese folgt auf dem Fuß und wird nicht weniger eindrücklich bildlich dargestellt. Sie wird rot, gelb, grün und blau. Mit nach innen gedrehten Beinen leidet sie unter ihren Magenkrämpfen. Nicht zu reden von der blauen Zunge, die, anatomisch fast erschreckend korrekt, aus dem Maul der verfressenen Ziege ragt, die alle viere in den Himmel streckt.
Nach einer Woche des Katarrhs und der Genesung, die Horacek von vorn und im Profil zeigt, ist alles wieder gut.
Das Abenteuer einer neugierigen und etwas gierigen Ziege und eine Geschichte über alle, die sich freuen, wenn es ihr gut geht.
Petr Horacek, Liese frisst alles, Atlantis 2017, ISBN 978-3-7152-0718-6
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-12-13)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.