Nicht ganz leicht zu lesen ist das vorliegende Buch, in dem zwei führende Experten der Traum- und Schlafforschung eine Erkenntnis propagieren, die eigentlich sehr alt ist. Ich jedenfalls kenne sie als Weisheit der Alten und Eltern seit meiner Kindheit: „Wer wach sein will, muss schlafen.“ In einer Zeit, in der das Fernsehen auf Hunderten von Kanälen rund um die Uhr sendet, wo immer mehr Menschen glauben, permanent online sein zu müssen, in einer Zeit, in der die Erwerbsarbeit zu sehr unterschiedlichen Tag- und Nachtzeiten für immer mehr Menschen normal ist, wo man bis 24 Uhr einkaufen gehen kann, und alles sozusagen dauernd zur Verfügung stehen scheint – in einer solchen Zeit nimmt es nicht Wunder, dass immer mehr Menschen der Schlafrhythmus abhandengekommen ist.
Die Lektüre dieses Buches kann Betroffenen helfen, zu verstehen, was beim Schlaf vor sich geht, warum er so wichtig ist, und sie vielleicht dazu verführen ihren Alltag und ihr Verhalten so zu verändern, dass sie ihre Schlafprobleme lösen können.
Ausreichender Schlaf und die Einhaltung eines entsprechenden Lebensrhythmus gerät so zu so etwas wie einem individuellen Widerstand gegen die Allverfügbarkeit, die die gegenwärtige Welt zu erwarten scheint.
Doch die Freiheit der Selbstbestimmung über mein eigenes Leben ist ein verlockendes, vor allem aber gesundes Angebot…
Brigitte Holzinger/Gerhard Klösch, Schlafcoaching. Wer wach sein will, muss schlafen, Goldegg 2014, ISBN 978-3-902903-48-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-05-28)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.