In ihrem neuen Kriminalroman verbindet die norwegische Schriftstellerin Anne Holt ein privates Schicksal mit einem nationalen Trauma.
Es ist der 22. Juli 2011. In Oslo ist ein 8-jähriger Junge zu Tode gekommen. Zunächst sieht alles wie ein Unfall aus, doch die Ermittlungen der Kriminalpsychologin Inger Johanne Vik, die mit der Mutter des Jungen eng befreundet ist, lassen bald den Verdacht aufkommen, dass es sich um einen Mord handelt.
Von ihren Mann Yngvar Stubo kann sie dieses Mal wenig Unterstützung erwarten, denn er steckt mitten in den Ermittlungen des furchtbaren Massakers von Utoya, das sich am selben Tag ereignet hat. Und ihre Beziehung steht nicht nur deshalb vor einer großen Herausforderung.
Anne Holt schafft es wieder hervorragend, ihre Leserinnen und Leser in die Ereignisse der Geschichte "hinein zu ziehen". Sprachlich wohltuend sachlich und psychologisch nachvollziehbar entblättert sie die gutbürgerliche Fassade der Familie und lässt das Buch völlig unerwartet enden.
Anne Holt, Schattenkind, Piper 2013, ISBN 978-3-492-053969
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-09-16)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.