Für sein Bilderbuch „Garmans Sommer“ wurde der norwegische Autor Stian Hole mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Nun legt der Hanser Verlag ein von Ina Kronenberger wieder trefflich übersetztes neues Bilderbuch vor, das Hole mit einer ähnlichen Technik geschaffen hat.
Es erzählt die Geschichte von Anna und ihrem Vater. Annas Mutter ist gestorben. Die Trauer von Vater und Tochter ist groß, aber unterschiedlich. Die Mutter fehlt an allen Ecken und Enden und sie wissen nicht, wie sie mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer umgehen sollen.
Sie müssen zum Friedhof, wo die vor Tagen verstorbene Mutter beerdigt wird. Während der Vater zur Eile drängt, entwickelt Anna einen Traum, in dem ihre Mutter im Himmel weiterlebt. Mit viel Phantasie und kindlicher Hoffnungskraft gelingt es ihr in den wenigen Minuten, die ihnen noch bleiben, ihren Vater sozusagen mitzunehmen auf die Reise in „Annas Himmel“, der Welt, in der die Mutter noch da ist und aus der heraus sie auch in Zukunft bei ihnen sein wird.
„Annas Himmel“ ist ein wunderbares, feinfühliges und zartes Buch über die Trauer, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist. Es ist ein gelungener, auch spirituell gelungener Versuch, sowohl Trauer zu verstehen als auch Hoffnung zu fassen und beiden einen Ort zu geben.
Stian Hole, Annas Himmel, Hanser 2014, ISBN 978-3-446-24532-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-02-24)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.