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Dian Hanson - The Big Penis Book
Buchinformation
Hanson, Dian - The Big Penis Book bestellen
Hanson, Dian:
The Big Penis Book

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(Bücher frei Haus)

„The Bigger they are...the harder We Fall“, heißt es im Untertitel dieser vorläufig letzten Ausgabe der „The Big ... Book“. Nach den Breasts, Legs und Arses legt die Erfolgsautorin Dian Hanson endlich noch etwas für ihre männlichen Fangemeinde nach: denn wie sie schon im Vorwort behauptet, würden vor allem Männer sich für die Länge ihres „besten Stücks“ interessieren. Frauen wüssten es ja schon lange, dass „size doesn`t matter“, oder vielleicht doch?

Vielleicht müsste man zuerst die Frage stellen, wie „lang“ eigentlich „lang“ ist? 15 cm, 20 cm, 25 cm? Meine Herren Leser, seien Sie beruhigt, laut einer Kinsey-Reportage bewegt sich die „normale“ Länge des männlichen Gliedes zwischen 12,5 und 16 cm. Aber das bezieht sich nur auf weiße Männer, bei schwarzen kann es nämlich durchaus vorkommen, dass sie weitaus besser bestückt sind, aber – wie Hanson betont – davon auch nicht alle. Dr. „Jacobus X“ (Jacobus Sutor) wollte den Grund für diesen „rassischen“ Unterschied Anfang des Jahrhunderts darin sehen, dass schwarze Männer zumeist beschnitten seien und ihr Glied deswegen schon von Kindheit an weniger eingeengt werde und so viel größer wachsen könne. Humbug? Phantasien eines verrückten Anthropologen? Tatsächlich fand Sutor besonders „kleine“ Ausgaben des primären männlichen Sexualorgans in Vietnam. Durchschnittlich zwischen 10 und 11,5 cm galten bei seiner 1898 dort durchgeführten Studie als „normal“. Warum dort also so klein? In jedem Fall ist natürlich eine gewisse Begriffsunschärfe auszumachen, denn von wo weg wird eigentlich gemessen?

Der „Hung Jury“-Club, der Gerüchten zufolge eigentlich nur aus einer Person bestand, wusste dafür Abhilfe und vermaß Penisse grundsätzlich vom Schaft, also quasi vom Anus, bis hin zur Eichel. Ob „Taurus“ (der Hung Jury Gründer) damit vor allem seine eigene Länge kaschieren oder aufmotzen wollte, wie Dian Hanson schreibt, ist unbekannt, als gesichert gilt aber, dass es längst auch modernere Versionen dieser „Jury“ gibt, eine davon nennt sich zum Beispiel „Large Penis Support Group“ und ist im Internet leicht aufzufinden, wie Hanson übrigens auch sonst für ihre Recherche sehr viele Internet-„Quellen“ angibt, die natürlich immer mit Vorsicht zu genießen sind. In ihrem Vorwort hält die illustre Autorin jedenfalls auch fest, dass es noch keinem Mann gelungen sei, seinen Penis dauerhaft zu vergrößern, da helfen weder Penispumpen noch angehängte Gewichte, die würden ohnehin nur einen Gewebeschaden verursachen und so muss jedem Vater mit kleinem Penis leider davon abgeraten werden, seinem Sohnemann künstlich nachzuhelfen. Aber auf die Größe kommt es doch ohnehin nicht an, oder? Jedenfalls nicht den Müttern?

Einen weiteren Irrtum räumt Dian Hanson dann in ihren vielzähligen Interviews mit - vor allem - Fotografen aus. Die Modells, von denen die meisten bereits verstorben seien und deswegen nicht mehr zu einem Gespräch bereit, seien durchwegs heterosexuell gewesen und hätten ihren Job nur als Zubrot gemacht. Dass sich nur schwule Männer für lange Schwänze interessieren würden, sei ohnehin nur ein Vorurteil, so Hanson. Erstaunliche Längen weisen die meisten der abgebildeten Modells ohnehin auch ohne Erektion auf, das Verhältnis zwischen Penislänge schlaff und erregt lässt sich allerdings auch von Dian Hanson nicht erhellen. Wird ein großer im selben Verhältnis wie ein kleiner groß? Das würde wohl bedeuten Long Dong Silver hätte sich – ohne Umstände - selbst einen blasen können.

Dian Hanson führt ihre Interviews mit Fotografen von Männermagazinen und Studios, die sich dem männlichen Glied widmen und zeigt dies in voller Länge. Mal mit Kostümierung als Cowboy oder Polizist oder einfach nur vor nackten Badezimmerfliesen, die Zeitspanne reicht dabei von den späten Fünfzigern bis heute. Im letzten Kapitel wird auch der Mythos selbst aufgeklärt, kein Geringerer als Long Dong Silver geleitet zum Ausgang dieser außergewöhnlichen Publikation und der Kreateur selbst, Jay Myrdal, wird zum Interview gebeten. Dass das Modell selbst eigentlich nur einmal 10.000 Dollar verdiente und damit wirklich nicht reich wurde, erklärt sein Erschaffer selbst, der auch für andere Mythen wie „Moby Dick“ oder „Texas Longhorn“ und „Fiona Flaps“ verantwortlich zeichnet. Hier endlich erfährt man auch von einem Profi, was „lang“ denn nun wirklich bedeutet, aber das muss der werte Leser schon selbst herausfinden oder Sie fragen am besten Ihre Frau... Wer immer noch Hemmungen hat, sehe sich das Video zum Buch auf der Homepage des Verlages an. Die Autorin selbst erklärt in gewohnt lustiger Manier vom Inhalt ihres Buches und ihren Gesprächspartnern und wirkt dabei durchwegs sympathisch. Könnte es sein, dass sich nicht doch auch Frauen dafür interessieren?

Dian Hanson
The Big Penis Book
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch

Taschen Verlag
Hardcover,
30 x 30 cm (11.8 x 11.8 in.),
ISBN: 978-3-8365-0213-9
384 Seiten

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2010-08-09)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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