Auch bei Pan handelt es sich im Prinzip wieder um eine Liebesgeschichte von Knut Hamsun. Das Geschehen spielt sich im Norwegen der 1850er Jahre ab und wird uns zum größten Teil aus der Ich-Perspektive des Leutnants Glahn erzählt, der wie Pan ein Leben im Wald führt. Die meiste Zeit beschäftigt sich Glahn mit dem Jagen, das seine Ernährungsgrundlage bildet. Wie kein anderer Mensch in seinem Umkreis ist er der Natur verbunden; er lebt mit und von ihr. Dies wird vor allem durch Hamsuns ausführliche und lyrische Schilderungen derselben deutlich, die auch das Hauptargument sind, warum man dieses Buch lesen sollte.
Im ersten, weitaus umfangreicheren Teil des Buches, den uns Glahn selbst erzählt, geht es um das Hin- und Hergerissensein zwischen zwei Lieben, nämlich denen zu Edvarda und Eva. Glahn ist ein charmanter Kerl, der weiss, wie man die Frauen für sich gewinnt, doch beide Lieben sollen nicht im Glück enden. Eva ist mit dem Dorfschmied verheiratet, Edvarda ein verhaltensgestörtes Kind, das sich darin gefällt, seine Späßchen mit den Menschen zu treiben.
Glahn ist ein Sonderling - ein wohl immer wiederkehrendes Motiv in den Werken von Knut Hamsun. Er hat nur selten Kontakt mit anderen Menschen, er scheut sich, er hat Angst, sich in ihrer Gegenwart falsch zu verhalten - wie es ihm schon so oft passiert ist. Auch lässt er sich häufig von plötzlichen Eingebungen zu allerlei seltsamem Verhalten hinreissen, so schleudert er zum Beispiel einen Schuh der Edvarda bei einer Bootsfahrt mitten in den See.
Im zweiten, kürzeren Teil des Buches hat Glahn seine Heimat und die unglückliche Liebe verlassen und ist in Indien unterwegs. Er ernährt sich wie gewohnt vom Jagen, doch nun streift er durch den Dschungel. Auf diese Züge geht er oft mit einem befreundeten Jäger, aber die Liebe zerwirft die beiden, denn sie haben es auf die selbe Frau abgesehen ...