Ida, die Hauptfigur des vorliegenden wunderschönen Bilderbuchs von Rebecca Gugger mit Illustrationen von Simon Röthlisberger, ist ein kleines rothaariges Mädchen. Wie die meisten Kinder im Kindergartenalter ist sie neugierig und hat unendlich viele Fragen.
Und so sitzt sie auf der ersten Doppelseite in ihrem niedlichen Baumhaus mitten im Wald (welches Kind möchte so etwas nicht haben?) und fragt sich, was wohl hinter der Sonne, dem Mond und den Sternen sein mag.
Eines Nachts wacht Ida von einem ungewöhnlichen Geräusch auf. Die Wände ihres kleinen Holzhauses wackeln besorgniserregend. Ein fliegender Wal hat sich in den Bäumen verlaufen und hat die Bretterwände ihres Baumhauses gerammt.
Ida fällt durch die Erschütterung aus dem Bett. Noch sehr verschlafen, fast im Traum, lässt sich Ida auf die Einladung des Wals zu einer fantastischen Reise ein. Auf dem Rücken des Wals fliegt Ida zu den Sternen.
Ida lernt bei dieser Reise viel ihr bisher Unbekanntes kennen. Doch neben den Reiseerlebnissen sind die Gespräche des Mädchens mit dem Wal das Herzstücks dieses Bilderbuchs, bei denen es um Bekanntes und Fremdes geht. Eine ungleiche, wenn auch tiefe Freundschaft entsteht zwischen den beiden und sie nennt den Wal liebevoll „,mein fliegender Koloss“.
Der Flug durch die Wolken führt Ida an den Ort, wo die Erde auf dem Kopf steht. Was ist oben, was ist unten? Was ist verkehrt, was ist normal? Der Wal schlägt vor, dafür einen Perspektivwechsel vorzunehmen, einfach mal selber auf dem Kopf zu stehen, um dies herauszubekommen.
Am Ende der ihrer Reise erklärt der lächelnde Wal Ida, was Freundschaft ist: „Manchmal, da schweigt man zusammen. Manchmal, da verliert man sich aus den Augen. Aber trotzdem ist man nah ? die ganze Zeit schon!“
Eine wunderbare und fantasievolle Geschichte über eine ungleiche Freundschaft.
Rebecca Gugger, Simon Röthlisberger, Ida und der fliegende Wal, NordSüd Verlag 2018, ISBN 978-3-314-10446-6
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2019-02-20)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.