„Ich möchte in diesem Buch beschreiben, was das Böse ist und wie es sich uns heute darstellt, welche Ausprägungen es annehmen kann und welche Bilder wir vom Bösen in unseren Köpfen haben. Das letzte Ziel des Buches ist es aber, eine spirituelle Lebenshilfe zu geben. Ich möchte die Lösungen aufzeigen, die uns das Christentum anbietet, wie wir das Böse überwinden können. Wir können das Böse nicht völlig aus der Welt vertreiben. Aber es liegt an uns, wie wir mit dem Bösen umgehen, das uns von außen trifft, und wie wir daran arbeiten, möglichst nicht böse an anderen zu handeln.“
Es ist nicht nur ein theologisches Buch, das Anselm Grün hier vorlegt, sondern auch ein zutiefst seelsorgerliches. Immer wieder auf die Phänomene des Bösen in der Geschichte und der Gegenwart blickend, reflektiert er die Antworten, die die Psychologie, die Theologie, vor allem aber die Bibel geben. Auf die Fragen, wie das Böse entsteht, wo es herkommt, wie man damit umgehen kann und wie man es überwindet.
Sein zentrales Bild ist das vom Christus am Kreuz, der mit seiner Liebe das Böse überwunden hat. Mit dem Kreuz und am Kreuz hat Jesus einen Weg aufgezeigt, wie auch wir heute das Böse in dieser Welt überwinden können. Denn wo Christus in uns wohnt, hat das Böse keine Macht. Christus schenkt Vertrauen, gibt einen Raum der Stille, in dem das Reich Gottes in uns herrscht. „Denn wenn Gott in uns herrscht, findet die Herrschaft des Bösen ein Ende.“
Anselm Grün, Dem Bösen begegnen. Wege zu einem versöhnten Miteinander, Pattloch 2013, ISBN 978-3-629-13040-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-02-21)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.