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Khalil Gibran - Der Prophet
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Gibran, Khalil:
Der Prophet

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(Bücher frei Haus)

„Der Prophet“ ist erstmals 1923 erschienen und wurde in über 20 Sprachen übersetzt. Der Prophet Almustafa lebt im Exil, doch vor seiner Heimkehr antwortet er noch auf die Fragen seiner ehemaligen Mitbürger, die Menschen von Orphalis. Darunter befinden sich viele Lebensthemen und Hinweise damit umzugehen, die an die Bergpredigt erinnern. So sagt der Prophet über die Ehe: „Gebt euer Herz, aber gebt es nicht in den Gewahrsam des anderen. (…)Und steht zueinander, aber steht nicht zu nahe beisammen.“ Weise Worte an die man sich besonders in Zeiten der Krise zurückerinnern sollte, damit das Handeln wieder von den richtigen Motiven geleitet wird. Denn auf jede Krise folgt unweigerlich wieder das Handeln, so sollte man die Krise begreifen, als Verschnaufpause, sich eine geistige Wegzehrung zu Gemüte führen, damit der Aufstieg besser gelinge. Es gibt keine Niederlage, alles sind nur Etappen, Etappen auf dem Weg zu einem unbestimmten Ziel, das sich gerade in der Krise neu formulieren lässt.
„Denn so wie die Liebe euch krönt, wird sie euch kreuzigen.“ Ein ganz schön harter und gar nicht so romantischer Satz, aber er hilft garantiert bei Liebeskummer und ist mit Abstand das Beste, was der Prophet über die Liebe sagt. „Im Morgengrauen mit beflügeltem Herzen zu erwachen und dankbar sein für einen weiteren Tag der Liebe“, das dürfte bei aller Bescheidenheit zwar ein Trost sein, aber nicht der Weisheit letzter Schluss. „Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe“, das macht den Prophet viel weiser, denn für ihn ist auch „Freud und Leid“ desselben Ursprungs: „ihr werdet sehen, dass nur das, was euch Leid beschert hat, euch auch froh macht“, und beides liegt wie auf einer Waage mal unten, mal oben. Entwaffnend sind auch die Worte über die Sorgen: „Und wenn es sich um eine Sorge handelt, die ihr ablegen möchtet, so wurde euch diese Sorge nicht aufgezwungen, sondern ihr habt sie euch selbst gewählt.“ Heißt das jetzt auch, dass jeder die Krankheit kriegt, die er sich verdient hat? Bestimmt sind wir nicht ganz allein an unserem Unglück schuld, aber wer sich von der Leidenschaft leiten lässt, ist selbst schuld, wenn er verbrennt. „In der Vernunft ruhen und sich in der Leidenschaft regen“, empfiehlt der Prophet seinen Oprhaliern, bevor er von dannen zieht. Zum Abschied spricht er noch in den Wind: „Euch an eurer kleinsten Tat zu messen, hieße die Macht des Ozeans an der Zartheit seiner Gischt zu messen. Euch an euren Misserfolgen zu beurteilen, hieße, die Jahreszeiten für ihre Unbeständigkeit zu tadeln. Ihr könnt - wie der Ozean – eure Gezeiten nicht beschleunigen.“ In jedem Abschied wohnt die Hoffnung auf den Beginn des nächsten Wiedersehens…
Khalil Gibran wurde 1883 in Bsharri, Libanon, als Sohn einer christlich-maronitischen Familie geboren. Mit 11 Jahren wanderte er mit seiner Familie in die USA aus, besuchte später eine Eliteschule in Beirut, bevor er definitiv in die Staaten zog. Seine frühen Werke verfasste er auf arabisch, später schrieb er immer mehr in englischer Sprache. „Der Prophet“ ist wohl sein berühmtestes Buch. Gibran starb 1931 in New York.

Khalil Gibran
Der Prophet
Aus dem Englischen von Ingrid Fischer-Schreiber

2010
Diogenes
detebe 23960 Broschur,
108 Seiten,
ISBN 978-3-257-23960-7
€ (A) 8.20

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2010-04-30)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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