„Wie ich unter Haien ein freier Mensch wurde“ – diese Geschichte erzählt der 1955 geborene Belgier Jean-Marie Ghislain in diesem schönen und beeindruckenden Buch. Aufgewachsen in schwierigen familiären Verhältnissen, versuchte er schon früh, sich von diesen zu lösen.
Ähnlich wie gerade Hape Kerkeling in seinem neuen Buch erschütternd erzählt, gab es auch im jungen Leben von Ghislain eine Schlüsselszene, als sich seine Mutter in einer Zisterne ertränkte. Schuldgefühle und das Lebensmotto, ein Nichtsnutz zu sein, begleiteten ihn lange ins Erwachsenenalter hinein.
Doch irgendwann in der Mitte seines Lebens beschloss er, seinen Urängste, vor allem seiner Angst vor dem Wasser auf den Grund zu gehen. 2009 dann begann er eine „Initiationsreise“, wie er das nennt. Auf dieser Reise lernte er, mit Haien zu tauchen und zu kommunizieren.
Seitdem widmet er zusammen mit seiner Frau, die er in diesem Zusammenhang kennenlernte, sein weiteres Leben auch als Fotograf dem Schutz dieser stark bejagten Tiere.
Für Menschen, die davon träumen, die in ihnen wohnenden Ängste anzuschauen und ihre lange für normal gehaltenen Grenzen zu überwinden, ist das ein ermutigendes Buch.
Vgl. auch den zeitgleich ebenfalls bei Elisabeth Sandmann erschienenen Bildband „Berührende Schönheit“.
Jean-Marie Ghislain, Schönheit besiegt Angst, Elisabeth Sandmann 2014, ISBN 978-3-938045-95-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-10-14)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.