Teo ist ein kleiner italienischer Junge und aus seiner Sicht ist dieser Roman geschrieben. Er hat nur einen großen Wunsch: er möchte, dass seine Eltern endlich aufhören zu streiten. Teo und auch seine Schwester Mathilde leiden sehr unter der verfahrenen Situation. Teo hat gehört, dass Napoleon alle Schlachten gewonnen habe. Und so ist es naheliegend: „Ich will, mit Napoleon reden. Ich muss eine sehr wichtige Schlacht gewinnen, und er ist der Einzige, der mir dabei helfen kann. Aber wenn ich mit ihm reden will, muss ich sterben, denn Napoleon ist schon tot.“
Während die Eltern mit sich selbst zu tun haben, seine Schwester sich zurückzieht, bleibt Teo allein mit seinen Gedanken und Gefühlen. Lorenza Gentile gelingt es hervorragend, sich in die Seele eines kleinen Jungen hineinzuversetzen und hält so den Erwachsenen einen wenig positiven Spiegel vor. Wir sind uns nämlich oft gar nicht im Klaren, was unsere Worte und unser Verhalten mit den uns anvertrauten kleinen Seelen anrichten.
Wie alle Kinder will auch Teo, dass seine Eltern sich wieder lieb haben. Er beschließt seine Familie zu retten. Und um mit Napoleon zu reden, muss er sterben. All das behält der Junge für sich. Diese Einsamkeit berührt, man möchte den Jungen in dem Arm nehmen, ihn trösten und ihm Mut zusprechen. Seine mit wunderbaren philosophischen Ideen durchwebte Gedankenwelt über Liebe, das Leben und den Tod, erinnern in manchem an den kleinen Prinzen.
Eine zufällige (?) Begegnung mit einem von der Welt vergessenen Menschen zeigt Teo einen Ausweg …
Ein philosophisches Märchen ist das, ein Buch das berührt und uns unsere Kinder mit noch einmal anderen Augen sehen lässt.
Lorenza Gentile, Teo, DTV 2015, ISBN 978-3-423-28051-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-06-03)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.