Carlos Gebauer - Rettet Europa vor der EU. Wie ein Traum man der Gier nach macht zerbricht
Der Titel dieses profunden Buches klingt zunächst nach Euro- und Finanzkrise, nach Büchern, die wir sie in den letzten Jahren von Wirtschafts- und Finanzfachleuten und Politikern in großer Zahl lesen konnten.
Doch der Jurist und Publizist Carlos A. Gebauer geht viel tiefer, wenn er die aktuelle Sinnkrise in der EU beschreibt und setzt historisch an, indem er zunächst die Prinzipien und Elemente von Herrschaft allgemein beschreibt. Eine auch für den Laien erhellende und lehrreiche Lektüre. Dann wirft er einen sehr kritischen Blick auf das Herrschaftskonstrukt namens EU. Angetreten, ein historisch einzigartiges und vorbildliches System der Regierungsherrschaft zu sein, hat sich die EU mit ihrer Geld-Steuer-und Subventionspolitik eine gigantische staatliche Planwirtschaft geschaffen, die sich neben der totalen Erfassung der Bürger auch meist noch außerhalb des Rechts bewegt.
Der einst edelste Gedanke Europas die Würde des einzelnen Menschen unverbrüchlich zu respektieren, wird meist vergessen. Doch Gebauer kritisiert nicht nur die Bürokraten in Brüssel und in den Hauptstädten der EU. Er stellt auch ernüchtert fest, dass das Engagement und die Leidenschaft der Bürger für das europäische Projekt seit langem erlahmen.
Nötig sei, so sein Fazit, eine schnelle Neubesinnung auf dezentrale subsidiäre Selbstversorgung einerseits und auf das Recht andererseits.
Ein wichtiger Warnruf eines Juristen, der sein Buch geschrieben hat, „weil ich glaube, dass man zu schlechten Gesetzen nicht einfach schweigen darf.“
Carlos A. Gebauer, Rettet Europa vor der EU. Wie ein Traum man der Gier nach macht zerbricht, Finanzbuch Verlag 2015, ISBN 978-3-89879-846-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-01-14)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.