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N. Gaiman - Batman: Was geschah mit dem dunklen Ritter?

Batman ist tot. Ist das die letzte aller Batman Geschichten? Noch lange nicht, denn jeder der versammelten Freunde und Gegner Batmans erzählt seine eigene Version vom Ende des dunklen Ritters. Da wird viel Seemannsgarn gewoben und nicht nur seine Feinde wollen dabei gewesen sein, als Batman das Zeitliche segnete, nein, auch seine Freunde überbieten sich mit Versionen vom Ableben ihres besten Kumpels. In seinem Vorwort erklärt der Bestsellerautor Neil Gaiman seine ganz eigene Geschichte von seinem Verhältnis zu Batman und warum er ihn unbedingt sterben lassen wollte. „Die Comics habe ich mehr geliebt als die Fernsehserie“, schreibt er und allein das macht ihn schon sympathisch, zudem bekommt man in seinem Vorwort einen Überblick über all die anderen Geschichten, in denen er sich schon direkt oder indirekt mit der Welt Batmans auseinandersetzte.

Den ersten Auftritt hat Catwoman, auch wenn man sie vorerst nur an den sie umgebenden Katzen erkennt. Ihre Kurven und die Farben des Kleides, das sie trägt, breiten eine Art violetten Hauch über die Szenerie und bald muss auch ein herumlungernder Erpresser sein scharf gewetztes Feitel wieder zusammenklappen und einstecken. Einen Augenaufschlag dieser Frau hat wohl noch keiner überlebt, eben nicht einmal Batman. Catwoman wird in der Absteige in der sich alle treffen natürlich von Alfred empfangen, wie könnte es anders sein? Von den Wänden bröckelt der Putz und die Feuchtigkeit der Wände wird richtig spürbar, wenn der Barkeeper seine Gläser putzt und sich bei Kyle als Joe vorstellt. Weiß man schon wer das sein könnte? Nicht nur die „Katze“ will an Batmans Tod schuld sein, auch der Butler Alfred tischt bald eine mehr oder weniger glaubwürdige Geschichte auf, dann der Joker, der Riddler, Superman und auch alle anderen. Am Ende will es jeder gewesen sein, aber wer war es wirklich? Die Spannung bleibt bis zum Schluss und es dürfte wohl niemand erraten, warum sich Neil Gaiman für diesen Comic wohl auch mit Sigmund Freud beschäftigt haben dürfte...

Auch wenn die Geschichte leider etwas kurz ausgefallen ist, wird man durch eine Vielzahl von Skizzen und Short Stories, darunter „Pavane“, von dem begnadeten Zeichner Andy Kubert entschädigt. Letztere haben zwar nicht unbedingt die außerordentliche Qualität der Hauptgeschichte, aber es geht ja auch nicht um Batmans Tod. Für den muss man sich schon mehr Mühe machen, wie auch die versammelte „Fan“gemeinde schon vermuten ließ. Kurzum: Die berühmtesten und berüchtigtsten Persönlichkeiten Gothams sind gekommen, um am Sarg Batmans Abschied von ihm zu nehmen. Der New Yorker Kultautor Neil Gaiman hat eine einzigartige Erzählung über das Leben und Sterben des Mitternachtsdetektivs erschaffen und von Andy Kubert zeichnerisch genial umsetzen lassen. Im Anhang befindet sich bisher auf Deutsch unveröffentlichtes Bonusmaterial über den dunklen Ritter, der wohl nie so richtig tot sein wird und folglich auch nie sterben kann, jedenfalls nicht in diesem Leben!

N. Gaiman, A. Kubert, S. Bisley, M. Buckingham, K. Nolan
Batman: Was geschah mit dem dunklen Ritter?
Batman: Whatever Happened to the Caped Crusader?
2010 HC
132 Seiten
14,95 €

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2010-08-28)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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