Es gibt Kinder, die in ihren Familien oder auch in ihren Kindergärten oder Schulen für vermehrte Aufmerksamkeit sorgen, weil sie oft aus heiterem Himmel zu Wutausbrüchen neigen und ihre Aggressionen nicht in den Griff bekommen. Eltern, Lehrer und anderen Bezugspersonen sind dann oft ratlos, weil sie nicht verstehen können, wo diese Tobsuchtsanfälle herkommen.
Das vorliegende Bilderbuch aus der Kinderreihe des Carl Auer Verlags, das der bekannte Psychiater Ben Furman geschrieben und Mathias Weber wieder wunderbar illustriert wurde, greift dieses Thema auf und zeigt, wie man in solchen Fällen generationenübergreifend ins helfende Gespräch kommen kann.
Linda ist die Hauptperson in der Geschichte. Sie wird leicht wütend. So schrecklich wütend, dass sie oft gar nicht aufhören kann. Sie selbst ist ratlos darüber, weil sie es eigentlich gar nicht will.
Eines Tages erzählt ihr die Mutter, dass es ihr als Kind genauso erging, und von ihrem Großvater erfährt sie das Geheimnis, wie man die Wut bändigen kann. Und so, im Gespräch mit Mutter und Opa, findet Linda für sich selbst heraus, was ihr helfen kann.
Es ist eine optimistische Geschichte, die betroffenen Kindern und Eltern Mut machen kann. Vor allen Dingen zeugt sie den Kindern, die dieses Buch lesen oder es vorgelesen bekommen, dass sie so wie Linda auch selbst bei ihrem Wutproblem aktiv werden können.
Wie bei allen Kinderbüchern dieser Reihe ist am Ende ein Nachwort beigefügt mit Hinweisen für Eltern und Erziehende, das viele wichtige Informationen gibt zu dem Thema aus psychologischer und systemischer Sicht.
Ben Furman, Mathias Weber, Linda zähmt den Tiger, Carl-Auer Verlag 2018, ISBN 978-3-8497-0227-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-05-02)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.