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Matt Fraction - THOR

Mark Djurdjevic hat zwar das Originalcover gestaltet, der Comic selbst stammt allerdings aus der Feder von Khari Evans, Patrick Zircher und Clay Mann. Die Geschichte ist in dieser Ausgabe komplett und besteht aus den drei Teilen „Zeit des Donners“, „Herrschaft des Bluts“ und „Krieg“, also mehr als 100 Seiten Walhalla-Vergnügen für die geneigte Leserschaft, die in vorliegendem Trilog erfährt, warum Thor als „Dr. Donald Blake“ sein Leben auf der Erde fristen muss, es fehlte ihm nämlich die Eigenschaft, die vor allem Göttern eine Zier wäre: die Demut!

Ein wutentbranntes Duell zwischen Göttervater Odin und seinem stärksten Sohn Thor entsteht, als letzterem seine Pferde weggegessen werden, während er sich für die Menschheit in den Kampf gegen die Eisriesen stürzt. Das undankbare Volk hungert nämlich und macht genau das, wovor Thor sie am meisten gewarnt hat. Wer nicht hören will, muss fühlen und seine Strafe ist grausam, bis ihm sein eigener Vater Einhalt gebietet. Aber bevor es so weit kommt, wird die finale Schlacht, Ragnarök, ausgetragen, zu der es aufgrund der Habgier und des Eigennutzs der Menschen gekommen ist. Als Gegner der Asen und Wanen treten vor allem die Eisriesen auf, die sogar von einem Gott schwer zu bezwingen sind. Aber auch hausgemachte Probleme verhindern den Sieg der Gerechten. Dabei spielt vor allem Loki, der Gott der Lüge, eine Rolle, der immer wieder versucht, die Zauberfee Idun an die Eisriesen zu verschachern. Doch ohne Iduns Zauberäpfel sind die Asen machtlos und nur Idun vermag sie zu pflücken oder zu ernten. Allein der furchtlose Thor hortet die goldenen Äpfel und verfügt selbst dann noch über welche, als die anderen bereits ihre ganze Kraft eingebüßt haben. Loki, der Verschlagene, der Prinz der Tausend Lügen, schaut nur auf seinen eigenen Vorteil und Thor verachtet ihn dafür, weil ausgerechnet er die Vergehen Lokis immer Sühnen muss, wie das unter Brüdern so üblich ist, muss der eine für den anderen einstehen. Doch selbst Odin ist nicht vor Verrat gefeit, denn eines Nachts verliebte er sich in eine Eisprinzessin und sprach: „Möge die Sonne sterben, wenn du mir nicht Beischlaf gewährst“. Sie tut es, doch hinterlässt sie ihm ein grausames Vermächtnis, von dem nur die Zwerge die Asen erlösen können. Eine Halskrause, ein Schwert und einen Kelch schmieden sie aus kostbarstem Material und nur ein Göttervater wird die richtige Lösung für das Dilemma kennen: um dem Grauen zu entkommen, muss man sich tief darin versenken. Als Thor von Mark Djurdjevic Fan, hatte ich mit dieser Version vom Hammer schwingenden Gott leider meine Schwierigkeiten, auch wenn das Storyboard wirklich gut ist, sind die Zeichnungen nicht so genial wie die von Mark Djurdjevic. Dennoch halten sie natürlich den Standard, wenn mich auch die rot gefrorene Stupsnase von Thor tatsächlich etwas stört. Dafür entschädigen dann die Wallküren, deren Anführerin Brünnhilde (!) sich doch tatsächlich auf den Schoß des Donnergottes setzt, nachdem sie sich zuvor die Schädel einschlagen wollten. Ein gemeinsamer Feind verbindet auch die größten Konkurrenten und nicht einmal eine Brünnhilde kann einem blonden Jüngling wie Thor auf Länge widerstehen, trotz ihrer wunderschönen Gefährtinnen, findet sie in die Arme des Mannes, der zuvor seine Gespielinnen so hortete, wie seine goldenen Äpfel. Demut, Demut, Demut…ist die Lektion des Tages.

Matt Fraction/et al
THOR
Marvel Exklusiv 79
Aus dem Amerikanischen von Reinhard Schweizer

2010
www.paninicomics.de
100 Seiten,
14,95.-€

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2010-04-30)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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