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Rezensionen


 
Hal Foster - Die Bibliothek der Comic-Klassiker: Prinz Eisenherz
Buchinformation

Die Jugendjahre des Prinzen werden anhand der vollständigen Sonntagsseiten ab 1937 bis zum Jahr 1942 in vorliegendem Hardcover-Band präsentiert. Hal Foster hatte damals in Prinz Eisenherz einen Comichelden geschaffen, der bis in die Jetztzeit überlebte. Derzeit befinden wir uns (bei Bocola) bei Panel/Originalseite 4273 (2019) der Gesamtausgabe der Nachfolgezeichner (plus 1788 Panels von Hal Foster) der Prinz Eisenherz Geschichtsschreibung. Ein langes Leben also für einen Comicstrip!

Mit dem Fahrrad zur Traumkarriere

Das kanadische Talent aus Nova Scotia hatte als Zeichner für Herrenoberbekleidung und Damenunterwäsche bei den Versandhandhäusern T. Eaton Co. und Hudson’s Bay Co. begonnen. Der Knochenjob schulte offensichtlich sein Auge, denn kaum ein anderer Zeichner lieferte wohl so detailgetreue und vielfältige Comicpanels ab wie Hal Foster. Die Academy of Fine Arts in Chicago bot Abendkurse an, die Foster gerne besucht hätte, doch er konnte sich das Zugticket vom 1400 Kilometer entfernten Winnipeg nicht leisten. Und so schwang sich Hal Foster eben auf sein Fahrrad und legte die Strecke mit Muskelkraft zurück. Als Grafiker bei Jahn & Oliver Engraving Company fand er schnell einen Job, denn das Talent erkannten selbst Werbegrafiker. Comics waren damals noch ein Medium mit niedrigem Stellenwert, aber Foster nahm den Auftrag, Tarzan zu zeichnen, an. Schon damit kreierte er eines seiner Markenzeichen: Statt Sprechblasen ein durchgängiger Erzähltext. So schuf er das erste Comic-Epos und Prinz Eisenherz war dann ganz seine eigene Kreation.

Comics als erste virtual reality

1936 fertigte er die ersten neun Sonntagsseiten eines neuen Strips an, der im mittelalterlichen Britannien spielte: Prince Valiant in the Days of King Arthur, so der amerikanische Originaltitel. Foster bekam 150 Dollar pro Sonntagsseite von King Features Syndicate, was heute – inflationsbereinigt – immerhin 2800 Dollar entsprechen würde, wie Alexander Braun in seinem Nachwort schreibt. Mit 45 Jahren hatte Hal Foster einen Helden geschaffen, der auf ca. 55x40cm Druckgröße jedes Detail seiner Bilder zur Geltung brachte. Die Originalzeichnungen hatten freilich noch viel mehr Format, nämlich 89x62 und erzielen jährlich hohe Preise bei Auktionen. Bildmächtiger hatte bisher niemand ferne Welten zum Leben erweckt. Denn man bedenke: es gab damals kein Fernsehen und kaum Kino. Das depressions- und kriegsgeschüttelte Land erblickte in den Comics die ersten bunten Farbflecken ihres sonst so farblesen Lebens. Damals spielten Comics genau die Rolle, die heute die virtual reality des WWW bietet.
Der Verlag möchte auf folgenden Fehler im Nachwort des vorliegenden Bandes aufmerksam machen: Es handelt sich nicht, wie fälschlicherweise angegeben, um das Fantagraphics-Material, welches als Druckvorlage diente. Stattdessen wurde das Material des Bocola-Verlags verwendet, welches dieser für seine Gesamtausgabe neu aufbereitet hat.

Summa summarum ist der vorliegende Band ein guter Einstieg in das Werk von Hal Foster und seinem Prinzen, der unterhaltsame (analoge) Lesestunden bietet. Mit einem lesenswerten Nachwort von Alexander Braun.

Hal Foster
Die Bibliothek der Comic-Klassiker: Prinz Eisenherz (Hardcover)
2020, Hardcover, 304 Seiten
Größe 22,30 x 30,00 cm
Alter ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-551-02914-0
D: 35,00 € / A: 36,00 €
Carlsen Comics

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2020-10-27)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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