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Hal Foster - Prinz Eisenherz Gesamtausgabe Neuauflage Band 1 und 3
Buchinformation
Foster, Hal - Prinz Eisenherz Gesamtausgabe Neuauflage Band 1 und 3 bestellen
Foster, Hal:
Prinz Eisenherz
Gesamtausgabe Neuauflage
Band 1 und 3

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(Bücher frei Haus)

„Far below, the green sea, flows in and out a barred window. Slowly his eyes become accustomed to the dim light. Then he sees a shocking sight: staring up at him with unblinking small eyes is a monster more hideous than a sick man’s dreams”, heist es auf Seite 220 der vorliegenden Serie und beschrieben wird eine der wohl eindrucksvollsten Szenen des Prinzen Eisenherz und wohl auch einer seiner furchtbarsten Kämpfe: der Kampf gegen die grüne Krake in der Zisterne. Diese Szene gehört wohl auch zu eine der am häufigsten publizierten, denn sie beweist, dass Comics wirklich Kunst sein können. Wolfgang J. Fuchs der renomierte Eisenherz-Experte und Übersetzer der Gesamtausgabe des Bocola-Verlages schreibt in Band 3 über den Kraken: Dieses Bild ist zweifelsohne schon als Schwarzweißzeichnung eine Meisterleistung. Aber mit der Farbe zusammen gewinnt der Abgrund zusätzlich an räumlicher Tiefe, weil in der fahlen Farbigkeit der Szene der Krake tatsächlich im Wasser liegt. Was in Schwarzweiß durch den Krakenarm angedeutet wird, der die Oberfläche kräuselt, wird in Farbe sofort zur sinnfälligen Gewissheit.“

Prinz Eisenherz der Farben
Entgegen vieler Vermutungen wurde der Prinz von Hal Foster aber ohnehin nie in Schwarzweiß konzipiert, sonder von vornherein in Farbe. Fuchs erklärt, dass es nur die Ausgaben mancher Länder waren, die den Prinzen nur in Schwarzweiß herausbrachten und dann später diese Vorlagen oft rückkoloriert wurden. Aber nicht nur in dieser Hinsicht hat Foster Comicgeschichte geschrieben. Er war auch der erste der 1942 das sogenannte „split panel“ ins Comic einführte, also ein zweigeteilter Strip, der auf der einen Seite ohne Textfeld auskam. Verwöhnte Leser wissen aber auch, dass ein wirklich guter Comic ohnehin auch ohne die genreüblichen Sprechblasen auskommen kann, dann nämlich, wenn es sich bei der Erzählung um ein wirkliches Epos um einen Ritter ohne Furcht und Tadel handelt. Hal Foster mangelte es bekannterweise aber auch nicht an Humor, denn obwohl die Sage des Singenden Schwertes – so der Untertitel von Prinz Eisenherz – durchaus ernsthaft und historisch genau erzählt wird, gibt es auch immer wieder humorvolle Pausen, vor dem eisigen Sturm, der Eisenherz in diesen ersten Abenteuern entgegenweht. In Band 3 ist die etwa die in die Handlung eingewobene Geschichte der beiden Ritter „Avoirdupois“ und „Malnutrition“. Dem Fremdsprache kundigen wird auffallen, dass schon die Namen zum Lachen sind, bedeuten sie auf Deutsch doch nichts anderes als „Gewicht“ und „Unterernährung“.

Die Sage des Singenden Schwertes, in den Tagen König Arthurs
Die 18-bändige Hal Foster Bocola-Gesamtausgabe des Prinzen Eisenherz stechen aber nicht nur durch die immer wieder interessanten Vorworte des Übersetzers hervor, sondern auch in ihrer Farbgebung. Da der Rotationsdruck der Zeitungsbeilagen oft ein Verschieben der Farben zur Folge hatte und das Bild damit verzerrt wurde, hat der Bocola Verlag keine bloßen Faksimilenachdrucke aufgelegt, sondern sehr aufwendig die Bilder digital so bearbeitet, dass die Farben wieder so aussehen, wie sie damals im Idealfall gedruckt wurden, so Fuchs. „Zur Summe menschlichen Wissens oder zur Freude etwas Dauerhaftes beizutragen, das bedeutet für mich wahren Erfolg“, soll der fast 90-jährige Foster einmal gesagt haben und nicht nur das ist ihm mit seinem Prinz Eisenherz mehr als gelungen. Dass der Prinz wahrscheinlich am 26. Oktober 1941 geboren wurde lässt sich zwar aufgrund Fosters historische Unschärfe nicht mit 100%iger Wahrscheinlichkeit sagen, aber es gibt doch einen Strip (Nr. 246/Bocola Band 3), der ihn an Deck eines Schiffes im Kreise seiner Freunde zeigt, wie er – mit hocherhobenem Becher - seinen 18. Geburtstag feiert. Ein paar Strips vorher wurde er von Aleta, der grausamen Königin der Nebelinseln, geküsst und damit wohl endgültig als Mann erweckt. Gratulieren darf man also nicht nur dem Prinzen, der seither sein ganzes langes Leben lang (70+18=88!) auf der Suche nach Abenteuern ist, sondern auch dem Bocola Verlag für diese wunderschöne Gesamtausgabe des Prinz Eisenherz, die gebunden im Hardcover erscheint und deren 18. Band noch in Vorbereitung für November 2012 ist, während die Bände 1 und 3 (2006) schon vergriffen waren und deswegen 2012 nochmals neu aufgelegt wurden. Ein Rausch der Sinne und Farben!

Prinz Eisenherz Gesamtausgabe
Neuauflage Band 1 und 3
www.bocola.de

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2012-07-10)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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