Zeichner Adrian Richter/Stefan Dinter und Autor Dominik Forster widmen sich in „Crystal.Klar: Die Graphic Novel“ der graphischen Umsetzung der Autobiographie des Dealers und Junkies Dominik Forster. Schonungslos, direkt, authentisch ist dies natürlich kein Comic für Kinder und nicht einmal für junge Erwachsene, denn der Inhalt ist brandgefährlich.
Zum Werdegang eines Drogensüchtigen
Aber natürlich muss über solche Dinge wie Drogen auch an Schulen gesprochen werden und wie aus dem Anhang dieser Graphic Novel hervorgeht hat genau das, dem Forster das Leben gerettet: er geht an Schulen und erzählt von seinem Schicksal, um andere davor zu bewahren. Dominik Forster hat so seinen Weg aus der Drogensucht geschafft, aber natürlich auch mit Hilfe seiner Familie und anderer Institutionen unserer Gesellschaft. Seine „Karriere“ fing klassisch an, vom Alkohol zum Gelegenheitskiffer, dann zu Speed und schließlich zu Crystal Meth-Dealer und -Abhängigem. Die vorliegende Graphic Novel, die auf Forsters gleichnamigen Buch basiert, beschreibt seinen Weg in den Drogensumpf und wieder zurück in ein normales Leben als Anti-Drogen-Coach. Denn Speed kills.
Verschwendete Jugend
Der Zeichner Adrian Richter erzählt in schlüssigen Bildern die Kindheit des jungen „Domi“, die eigentlich sehr harmlos beginnt. An seinen Eltern störte ihn vor allem die Raucherei und die Streits und morgens der Biergeruch in der Küche. Sein Vater hatte eine Autowerkstatt in deren Kassa sich Domi schon früh bediente. Schließlich brauchte er das Geld, um Drogen zu kaufen und weiterzuverkaufen. Manches mal legte er dann auch wieder Geld zurück in die Kassa. Denn die Geschäft liefen gut. Sehr gut sogar. Auf diese Weise kommt er auch zu seiner Traumfrau, „Seven“, die etwas schlauer als er ist und seine Kassabücher genauer überprüft. Aber „Dome“ – wie sie ihn nennt – verzeiht seinen Drogenfreunden ihre Schulden, schließlich hat er selbst welche. Sein Leben läuft eine Weile nach Plan, bis er eines Tages bei einem Deal abgelinkt wird. Als er sich an ein paar Meuchelmörder wendet, um die Sache zu bereinigen, bekommt er schließlich kalte Füße. Und beginnt seinen Entzug. Im Gefängnis. In den fünf Jahren die er dort verbringt hat er genug Zeit zum Nachdenken. Und so entsteht seine Autobiographie und später sein Leben als Graphic Novel.
Das Comic-Projekt wurde in Kooperation mit blu:prevent, der Suchtpräventionsarbeit des Blauen Kreuzes in Deutschland, realisiert.
Adrian Richter, Stefan Dinter, Dominik Forster
Crystal.Klar: Die Graphic Novel
20,00 € *
2020, Hardcover, Graphic Novel, 160 Seiten
ISBN: 9783741617829
20.-€
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2020-04-22)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.