Mit seinem neuen Buch „Passagier 23“ hat Sebastian Fitzek es wieder geschafft, eine an tatsächlichen Realitäten orientierte Geschichte zu erzählen, die einem stellenweise das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Aus der Nachricht, dass in jedem Jahr weltweit etwa zwei Dutzend Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen verschwinden, konstruiert er eine Story, die davon ausgeht, dass nicht in jedem einzelnen Fall ein Suizid die von den Reedereien veröffentlichte Version des Verschwindens ist.
Seine Hauptperson ist der Berliner Polizeipsychologe Martin Schwarz, dessen Frau und Sohn vor fünf Jahren bei einer Kreuzfahrt ums Leben kamen. Seitdem ist sein Leben zerstört und er riskiert es immer wieder bei sehr gefährlichen Ermittlungseinsätzen im In- und Ausland. Dass seine Frau Selbstmord begangen und dabei seinen Sohn mit in Tiefe gerissen haben soll, kann er bis zu heutigen Tag nicht wirklich glauben.
So ist er auch sofort auf den Beinen und verlässt seine Arbeit, als er eines Tages ein Anruf erhält von einer alten Frau, die sich ihm als Autorin von Thrillern vorstellt und ihn sofort auf die „Sultan oft the seas“ bittet. Sie habe deutliche Beweise dafür gefunden, dass das Verschwinden seiner Frau und seines Sohn auf genau diesem Schiff nicht der Version der Reederei entsprechen.
Martin Schwarz wollte eigentlich nie mehr wider an den Ort zurückehren, an dem auch sein Leben zu Ende ging, und er will auch gar nicht lange bleiben, doch als kurz nach seiner Ankunft auf dem Schiff ein kleines Mädchen auftaucht mit dem Teddybär seines Sohnes auf dem Arm, da wird ihm deutlich, dass er einer großen Sache auf der Spur ist. Einer Sache, auf die Martin Schwarz und erst recht nicht der gebannte Leser vorbereitet sind.
Der eilt von einer Überraschung der Handlung zur nächsten, in einer perfekt aufgebauten Geschichte, deren fast unerträglichen Spannung man sich nicht entziehen kann. Bis zum nicht erwarteten Ende.
Ein perfekter Psychothriller.
Sebastian Fitzek, Passagier 23, Droemer 2014, ISBN 978-3-426-19919-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-12-17)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.