„Selbstfürsorge“ und „Selbstmitgefühl“ sind die beiden vielleicht wichtigsten Stichworte, an denen der Psychotherapeut Christian Firus sich in seinem neuen Ratgeber für Menschen die unter Depressionen leiden, orientiert und entlanggeht.
Jeder fünfte erkrankt in unserem Land im Laufe seines Lebens mindestens einmal an einer mehr oder weniger schweren Depression. Es kann jeden treffen und es gibt keine wirkliche Vorbeugung, außer vielleicht der, der Selbstfürsorge und dem Selbstmitgefühl immer und stetig einen Raum in seinem Leben zu geben. Dennoch kann es innere und äußere Vorfälle geben, die eine Depression zum Ausbruch kommen lassen.
Schon bei den ersten Anzeichen von depressiven Verstimmungen können die in diesem Buch vorgestellten Übungen, Tests und Reflexionen betroffenen Menschen helfen, ihrer Selbstfürsorge zu stärken und den eigenen Handlungsspielraum wieder zu spüren und Schritt für Schritt zu erweitern.
Natürlich fehlen auch nicht wichtige Informationen zu Medikamenten und Psychotherapie und der Hinweis, sich ab einem bestimmten Grad unbedingt professionelle Hilfe zu holen.
Das Buch richtet sich aber hauptsächlich an Menschen, die unter Selbstabwertung leiden, vielleicht schon lange seit ihrer Kindheit, die das Leben und ihren Alltag hauptsächlich als Stress und Belastung empfinden, die dünnhäutig und wenig resilient sich fühlen und so besonders stark gefährdet sind, aus ihrer Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit irgendwann in eine Depression abzurutschen. Sie können dieses kleine Buch sozusagen präventiv nutzen und langsam aber sicher ihrer Selbstfürsorge aufbauen wie ein kleines Haus, in dem sie gut und sicher wohnen können.
Christian Firus, Wieder Land sehen. Selbsthilfe bei Depressionen, Patmos 2016, ISBN 978-3- 8436-0742-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-04-13)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.