Otto Ernst (1862-1926) war nach seiner Tätigkeit als Lehrer ab 1900, als er sich ganz seiner schriftstellerischen Arbeit widmete, ein nicht nur in Norddeutschland bekannter Autor und Theatermann.
„Nis Randers“ ist eine seiner bekanntesten Balladen, die erzählt von dem jungen Nis Randers, der wie selbstverständlich bei den Vorgängern der Seenotrettung arbeitet und mit dem Ruderboot aufs stürmische Meer hinaus fährt um einen Menschen von einem Schiff zu retten, den er durch seinen Feldstecher erspäht hat.
Seine Mutter weint und will ihn davon abhalten, ist doch der ältere Sohn Uwe schon seit drei Jahren auf dem Meer verschollen. Doch Nis sagt nur: „Und seine Mutter? “ und springt mit sechs anderen mutigen jungen Männern ins Boot.
„Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer
Die menschenfressenden Rosse daher;
Sie schnauben und schäumen.“
Und sie retten einen Mann. Es ist Uwe, sein seit langem verschollener Bruder.
Hans Krejtschi, mehrfach prämierter Bilderbuchillustrator, hat diese eindrucksvolle Ballade mit faszinierenden Bildern, die die Gewalt des Meeres und die Entschlossenheit der Männer der Seenotrettung gelungen einfangen, illustriert.
Wieder ein ganz besonderes Bilderbuch aus dem Kindermann Verlag in seiner anspruchsvollen Reihe „Poesie für Kinder.“
Otto Ernst, Hans Krejtschi, Nis Randers, Kindermann Verlag, 2015, ISBN 978-3-934029-65-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-06-30)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.