Das kleine Schwein, das in diesem neuen Bilderbuch von Jonathan Emmett (vgl. seine Maulwurf-Bände) die Hauptrolle spielt, ist sehr stolz auf seine fleckenlose Sauberkeit. Was für ein Drama also, als es eines Tages nach einem gemütlichen Kirschenessen unter einem Baum einen roten Fleck auf seinem Rücken entdeckt. Und zwar an einer Stelle, an die das Schwein mit dem eigenen Rüssel nicht herankann.
Andere Tiere auf dem Hof wie die Ziege, die Kuh und das Schaf versuchen zu helfen mit Wort und Tat, aber sie verschlimmbessern alles. Nachdem das Schwein in der Tränke nicht sauber, sondern blaubeerblau geworden war, ein einziger Fleck sozusagen.
Es versteckt sich und traut sich erst in der Nacht wieder heraus und fällt im Dunkeln in eine riesige Matschpfütze. Nun scheint die Katastrohe perfekt, doch als am nächsten Tag die treuen Freunde auf der Suche nach dem Schwein endlich erfolgreich sind, fällt auch durch die Sonnenstrahlen der getrocknete Matsch von dem Schwein ab und das Schwein ist wieder sauber.
Ein lustiges Buch, in dem es zwischen den Zeilen geht um Scham, um gutgemeinte Vorschläge und dass es manchmal ganz kommt als gedacht. Seine wichtige Botschaft, die mir gut gefallen hat: es ist gar nicht so schlimm, wenn man sich schmutzig macht. Und – vielleicht noch wichtiger, weil auch auf andere Situationen übertragbar: es gibt immer eine Lösung für ein Problem, auch wenn man es zu Beginn noch gar nicht sehen kann.
Jonathan Emmett, Oh Schreck, ein Fleck, Annette Betz 2015, ISBN 978-3-219-11635-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-02-27)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.