„Männer. Spendieren einer Frau was zu essen und meinen, dafür kriegen sie alles“, meint Vampirella und wischt sich ihr blutverschmiertes Schleckermäulchen mit ihrem Ellbogen ab. Der letzte Überlebende von Whitechapel ist ein alter Mann und er spendiert ihr eine Leiche, so tief ist Vampirella schon gesunken, denn auch ihr Hunger nach Blut ist unerschöpflich. Jedoch wurden in Whitechapel schon alle Bewohner getötet und in einer gigantischen Blutverwertungsanlage unter die Stadt geleitet, um dort den „ältesten Sohn“ wiederzubeleben. In einem riesigen Altar, der eine gebärende Lilith-Statue darstellt, wird das Blut, das aus allen Ecken und Winkeln der Stadt hier zusammenläuft gesammelt und soll dem Bösen neue Kraft verleihen. Doch Vampirella und der alte Mann, Sam Feaveryear, versuchen mit allen Mitteln, das Schlimmste zu verhindern, denn gegen den „ältesten Sohn“ wäre selbst Vampirella machtlos.
„Tötet diese Welt mit Euren Mündern“ ruft alsbald der „älteste Sohn“, der noch nicht ganz wiederhergestellt, einer Gestalt aus Gunter von Hagens Körperwelten ähnelt. Die Chaosherrscherin Mistress Nyx hat zudem ihren Geliebten, den psychokinetischen Killer Hemorrhage, auf Vampirella angesetzt. Hemorrhage kann durch seine Gedanken Blut in Wallung bringen und bewegen und genau das kann Vampirella nun nutzen um ihre mächtigen Gegner zu besiegen. Gelingt es ihr, wird sie die Welt noch einmal vor ihrem Untergang retten, gelingt es ihr nicht, droht Chaos und Weltuntergang nicht nur den Menschen, sondern der ganzen Natur. Am Ende des 1. Kapitels wird Lilith, die Mutter von Vampirella, durch einen überlebensgroßen Daumen Gottes ausgelöscht und Vampirella schreit umsonst ihren Namen. Diese Anklage an die scheinbar ungerechte göttliche Ordnung verhallt in einem letzten Überlebenskampf der Protagonistin, die trotz allem ihre Mitmenschen mehr liebt, als ihre Herkunft und Familie.
Eine weitere Geschichte in Vampirella Master Series von Warren Ellis und den Zeichnern Amanda Conner und Mark Beachum zeigt die Protagonistin in „Dracula: The Centennial“, das die Geschichte der Figur in den verschiedensten Kulturen aufarbeitet und Vampirella gewissermaßen historisiert. Denn die Vorstellungen der dunklen Seite der Frau, gab es in jeder Kultur, nur das Wissen darum wurde verschüttet. „Sie gaben mir die verschiedensten Namen, aber alle bedeuten im Grunde dasselbe: Die Durstige.“
Warren Ellis und Amanda Conner, Mark Beachum
VAMPIRELLA MASTERS SERIES 2: Vampirella lebt
116 Seiten
Vampirella Lives 1-3, Kurzgeschichte aus Vampirella/Dracula: The Centennial
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-06-05)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.