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Rezensionen


 
Blake Edwards - Inspektor Clouseau – Die Pink-Panther Serie
Buchinformation
Edwards, Blake - Inspektor Clouseau – Die Pink-Panther Serie bestellen
Edwards, Blake:
Inspektor Clouseau –
Die Pink-Panther Serie

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(Bücher frei Haus)

Insgesamt 11 Filme wurden vom Pink Panther gedreht, darunter spielten in den Hauptrollen Steve Martin, Roger Moore (!) und Roberto Benigni als Sohn von Inspektor Clouseau. Aber natürlich würde es den Pink Panther nicht geben, hätte nicht Peter Sellers, der während der Dreharbeiten zur fünften Folge an einem Herzinfarkt starb, den Pariser Polizeiinspecteur Jacques Clouseau gespielt. Auch wenn anfangs natürlich gar keine Fortsetzungen geplant waren, entwickelte sich die Ausstrahlung der ersten Filme so erfolgreich, dass sich die Verfilmungen sogar bis ins 21. Jahrhundert fortgesetzt haben. Der letzte Film erschien 2009, in dem neben Steve Martin in der Hauptrolle auch John Cleese in der Rolle des kongenialen Gegenspielers von Clouseau, Chefinspektor Dreyfus, zu sehen ist. Die besten Folgen sind und bleiben aber Der rosarote Panther (1963), Ein Schuss im Dunkeln (A Shot in the Dark, 1964), Der rosarote Panther kehrt zurück (The Return of the Pink Panther, 1975), Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol (The Pink Panther Strikes Again, 1976) und Inspector Clouseau – Der irre Flic mit dem heißen Blick (Revenge of the Pink Panther, 1978), der aufgrund des frühen Todes von Sellers aus Archivaufnahmen zusammengestückelt wurde. Alle fünf unter der Regie von Blake Edwards gelten als die „originalen und originellen Pink Panther Filme“.

Pink Panther als Ganovenschreck
Peter Sellers als Inspecteur Jacques Clouseau ist ganz großes Komödientheater. Die Slapstickszenen überschlagen sich teilweise dermaßen, dass man sich fast nicht mehr wundert, dass Sellers an einem Herzinfarkt gestorben ist, denn als Clouseau drehte er sehr viele herzzerreißende Szenen als irrer Menschenschreck mit einem Hang zum Chaos. Nicht nur, dass er in den meisten Folgen der Serie das Büro seines Chefs Dreyfus oder sein eigenes „auf‘s Versehen“ anzündet und dann die Türe hinter sich schließt, ganz so als sei nichts gewesen, nein, er hängt beim Telefonieren auch regelmäßig mit dem Telefonkabel aus dem Fenster (ja, damals gab es noch Kabel!), während seine Wohnung mitsamt seinem Gehilfen Cato explodiert. In der ersten Folge gerät er sogar auf die Spielwiese in einem Nudistencamp – und das schon 1964 – und findet dann auf einer Karnevalsparty auf einem Schloss ein Feuerwerk vor, das sehr stark an seine größte Rolle als „Partyschreck“ im gleichnamigen Film von 1968 erinnert. Dadurch dass auf der Karnevalsparty alle verkleidet sind, ergeben sich noch mehr abstruse Szenen und Dialoge, die teilweise fast schon in die Kunstrichtung des Surrealismus eingereiht werden könnten, wüsste man nicht, dass es eigentlich ja „nur“ ein Krimi ist. Eine weitere unvergessliche Szene zeigt die halbnackte Claudia Cardinale wie sie sich vor einem Kaminfeuer auf einem Tigerfell rekelt und eine Zigarette mit Damenspitz raucht. Der Alkohol und die Schlaftabletten lassen aus dem munteren Flirt dann aber doch etwas anderes werden, was hier natürlich nicht verraten wird.

Serie aus den Goldenen Zeiten
„Ich bin Judoexperte, meine Handkanten sind tödlich“, ist ein weiterer Aspekt des furcht- und tadellosen französischen Inspektors, der natürlich persifliert wird. Sein Gehilfe und Mitbewohner Cato wartet nämlich immer zuhause und muss Clouseau jederzeit überfallen, um ihn so auf die bestmögliche Art und Weise zu trainieren: durch die Überraschung, immer auf alles gefasst zu sein. Auch das führt immer wieder zu lustigen und amüsanten Szenen. Die Serie kann aber durchaus auch als Anschauungsmaterial für die französische Selbstdarstellung in den Sechziger und Siebzigern – dem Goldenen Zeitalter – gelten. So wird zum Beispiel auch das multikulturelle Paris mit verschiedenen Tänzern (Carmèn-Flamenco, Kosaken, u.a.) gezeigt. Oder eben Cato, der wohl aus China stammt. Auch andere Filme bekommen aber ihr Fett ab. Abgesehen davon, dass sich Clouseau immer wieder gerne verkleidet, um so besser observieren zu können, also z.B. als Toulouse-Lautrec, Quasimodo oder einbeiniger Pirat mit Papagei (Balls Verkleidungen), stopft er sich auch einmal Watte in seine Backen, um einen italienischen Mafioso zu mimen (Hommage an Marlon Brando in „Der Pate“). Auch internationale wurde er französische James Bond gedreht: Verfolgungsjagden durch die Straßen von Hong Kong erinnern an andere Filme des Krimi-Genres und Clouseau selbst fährt zudem eine Art Batmobil mit Namen „Donnervogel“, das in „Revenge“ gleich beim ersten Einsatz auseinanderfällt.
Eine herrliche Serie bei der es besonders viel zu lachen gibt, was ja gerade in den heutigen Zeiten, wo es wenig zu lachen gibt, einem wieder die Erinnerung an die „Goldenen Zeiten“ wachruft. Der beste Trost in schweren Stunden, glücklich ist wer vergisst und mit Pink Panther wieder lacht.

Blake Edwards
Inspektor Clouseau – Die Pink-Panther Serie
MGM/Twentieth Century Fox

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2014-12-08)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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