Schon lange mag er bei seiner Bibellektüre über sie nachgedacht haben. Jene Frauen im Markusevangelium, dem ältesten Evangelium im Neuen Testament. Der 1969 geborene Johannes Eckert, seit 2003 junger Abt der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München und Andechs hat seine Gedanken dazu nun in einem kleinen Buch zusammengefasst. In diesem Buch mit dem Titel „Steht auf!“ geht er den Geschichten dieser namenlosen Frauen nach und entdeckt dabei provozierende Botschaften für uns und für die Kirche heute.
Diese sechs Frauen, alle ohne Namen, die da im Markusevangelium zu Wort kommen bzw. beschrieben werden, waren schon damals eine Provokation. Sie ergreifen das Wort, korrigieren Jesus, ihren Meister und vor allen Dingen vertrauten und glaubten sie ihm und Gott bedingungslos.
Auf seiner biblischen Spurensuche durch das älteste Evangelium entdeckt Johanes Eckert provozierende Botschaften für uns als Gläubige und für die katholische Kirche.
Schwierige und umstrittene Themen werden aufgegriffen wie Kirchensteuer, Zölibat und die Frage, warum nicht auch Frauen Ämter wie Priester und Kardinal in der Kirche ausüben können.
Es ist faszinierend zu lesen, wie Eckert aus den Geschichten und Worten jener namenlosen Frauen wirklich weiterführenden Gedanken für die Gegenwart formuliert, provokativ und ehrlich:
Und wieder frage ich mich, warum Eugen Drewermann mit seiner Theologie noch immer ausgeschlossen ist.
Johannes Eckert, Steht auf. Frauen im Markusevangelium als Provokation für heute, Herder 2018, ISBN 978-3-451-38153-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-08-23)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.